Außerirdische Freunde und ein Aufzug im All
Schulen aus ganz Deutschland reichten originelle Ideen beim Wettbewerb "Abenteuer Weltraum" ein, den ESA, DLR und die Stiftung Lesen gemeinsam veranstaltet haben. Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse sollten überlegen, wie sie sich das Leben in 100 Jahren vorstellen. Die Gewinner des Wettbewerbs stehen jetzt fest.
Für die Fünftklässler aus Hückelhoven steht fest: Im Jahr 2114 geht Lernen viel leichter. Computerhelm auf und in Sekundenschnelle ist man ein Mathegenie, kein ewiges Aufgabenlösen im Klassenraum mehr. Für den Platzmangel in Raumschiffen fanden Schülerinnen und Schüler aus Bonn eine Lösung: den Schwarzlochgenerator. Diese und weitere originelle Ideen reichten Schulen aus ganz Deutschland beim Wettbewerb “Abenteuer Weltraum“ ein, den die ESA in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Stiftung Lesen veranstaltete. Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse sollten überlegen, wie sie sich das Leben in 100 Jahren vorstellen. Haben wir dann mit Außerirdischen Kontakt? Gibt es vielleicht schon eine Mondkolonie? Wie stellt ihr euch die Zukunft vor? Erlaubt waren Bilder und Videos, aber auch Kunstprojekte, Texte und Audiodateien.
Die Jury, bestehend aus Mitarbeitern des DLR, der ESA und der Stiftung Lesen, suchten aus über 70 Einsendungen die besten aus. So gab es einfallsreiche Vorschläge und Ideen der Kinder, wie beispielsweise Wege, um neue habitable Planeten zu bereisen. Insgesamt wurden sechs Siegerklassen ausgewählt, die sich auf ein Treffen in 2015 mit dem deutschen Astronauten Alexander Gerst freuen dürfen. Momentan forscht und arbeitet der Geologe auf der Internationalen Raumstation ISS.
Die sechs Gewinnerklassen im Überblick
Zunächst klingt die Einsendung von Julio vom Progymnasium Alpirsbach nicht nach einer Zukunftsvision: Interviews mit Alexander Gerst gibt es momentan einige – allerdings findet das des Elfjährigen erst in 100 Jahren statt. Dank der in 20 Jahren entwickelten Raumschiffe, die mit Lichtgeschwindigkeit fliegen, bleibt die Zeit an Bord und damit der Alterungsprozess stehen – ganz nach der Logik von Albert Einstein. Die Jury war von der Begründung und dem Witz des Beitrags beeindruckt.
Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Hardt aus Mönchengladbach bastelten Raumschiffe, Weltraumaufzüge und kleine Außerirdische – und lösten ganz nebenbei noch das heute bereits existente Problem mit dem Weltraumschrott: Einfach aufsaugen und neue Planeten daraus formen. Gleich mehrere Videos fertigten die Fünftklässler in Eigenregie an.
Mit einem echten Blockbuster beteiligte sich die Christoph-Graupner-Schule in Darmstadt – eine Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung – am Wettbewerb. Im Video „4 gegen Käptn Krikmok“ geht es um Raumstationen und fremde Planeten und um einen Bösewicht, der die Macht im Weltall übernehmen will. Dieses außergewöhnliche Projekt gehört ebenfalls zu den Gewinnern des Wettbewerbs.
Die Klasse 5 c vom Gymnasium Hückelhoven ist sich sicher: In 100 Jahren wird das Lernen kinderleicht sein! Einfach einen Computer-Helm aufsetzen und schon wird das Wissen aus dem Rechner übertragen. Auch Bonbons, die das Wissen der Menschheit gespeichert haben, gehören zu den originellen Ideen der Fünftklässler. In einem 14-tägigen Projekt haben sich die Schüler in Gruppenprojekten Gedanken zum Leben im Jahr 2114 gemacht – und haben die Jury mit ihrer Fantasie begeistert.
Einige 11-jährige Schülerinnen und Schüler vom Amos-Comenius-Gymnasium in Bonn haben die Jury mit ihrer Urknall-Theorie verblüfft. Auch die Überlegung zu Platzmangel und Antriebsstoff in Raketen lösten die Kinder ganz simpel mit einem Schwarzlochgenerator im Tank.
Ebenfalls auf einem Siegerplatz landete die 7b der Geschwister-Scholl-Schule aus Bad Blankenburg. Die Schülerinnen konnten sich gegen ihre Mitschüler durchsetzen und so kam es zum Siegerbeitrag über Weltraummode. Immerhin wird es in 100 Jahren jede Menge Touristen im All geben. Um die entsprechende Mode mit integriertem Strahlenschutz haben sich die Mode-Fans viele Gedanken gemacht und warten in ihrem Video mit tollen Entwürfen im „Galaxy-Look“ auf.
Es gab noch viele weitere tolle Ideen: Zeichnungen von Mondkolonien, Portraits von Außerirdischen und selbst gesprochene Nachrichtensendungen aus dem Jahr 2114 – auch viele Beiträge, die nicht auf dem „Siegertreppchen“ landeten, haben die Jury begeistert.
