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Das ESA-Komitee für Wissenschaftsprogramme (SPC) beschließt die Verlängerung von 10 Wissenschaftsmissionen bis 2022

15/11/2018 1181 views 8 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Das ESA-Wissenschaftsprogrammkomitee beschloss nach eingehender Prüfung der wissenschaftlichen Leistungen und des technischen Zustands die Verlängerung der fünf Missionen Cluster, Gaia, INTEGRAL, Mars Express und XMM-Newton, die unter der Leitung des Wissenschaftsprogramms der ESA stehen. Es bestätigte auch die weitere Beteiligung an den Missionen Hinode, Hubble, IRIS, SOHO und ExoMars TGO. Hierzu gehört die Bestätigung des Flugbetriebs für den Zeitraum 2019-2020 für Missionen, die im Rahmen des vorangegangenen Verlängerungsprozesses vorläufig verlängert wurden, und eine vorläufige Verlängerung um weitere zwei Jahre, bis 2022 [1].

Der Beschluss wurde am 14. November 2018 während der Sitzung des ESA-Wissenschaftsprogrammkomitees im Europäischen Weltraum-Astronomiezentrum (ESAC) der ESA in der Nähe von Madrid gefasst.

Die Wissenschaftsmissionen der ESA bieten einzigartige Möglichkeiten und liefern umfangreiche Ergebnisse. So ist Cluster beispielsweise die einzige Mission, die durch die Formationen ihrer vier Satelliten Mehrpunktmessungen der Magnetosphäre in verschiedenen Regionen und auf verschiedenen Skalen ermöglicht, während die Gaia-Mission den umfangreichsten Sternenkatalog hervorgebracht hat, den es je gegeben hat. Er beinhaltet hochpräzise Messungen über die Verteilung und Bewegung von fast 1,7 Milliarden Sternen in der Milchstraße und darüber hinaus.

ESA- Wissenschaftsmissionen

ESA-Missionen
ESA-Missionen

Die Wissenschaftsmissionen haben sich darüber hinaus als sehr wertvoll für die Durchführung von Untersuchungen erwiesen, die zum Zeitpunkt ihres Starts noch gar nicht vorgesehen waren. Als Beispiele dienen INTEGRAL und XMM-Newton, die nach dem vor kurzem gelungenen Nachweis von Gravitationswellen eine Rolle bei deren weiterer Untersuchung spielten, und die den Weg für die Zukunft der Multi-Messenger-Astronomie ebnen, sowie die zahlreichen Entdeckungen verschiedener Exoplaneten durch Hubble.

Ebenso von großer Bedeutung ist die Zusammenarbeit der Missionen untereinander sowie mit den Missionen von Partneragenturen. Das Zusammenspiel der Solarmissionen Hinode, IRIS und SOHO bietet eine umfangreiche Palette sich ergänzender Instrumente, um unsere Sonne zu untersuchen; Mars Express und ExoMars TGO stehen inzwischen an vorderster Front der internationalen Flotte, die den Roten Planeten untersuchen.

Ausschlaggebend für die weitere Verlängerung ist auch die Einführung neuer Arten des Missionsbetriebs, um den wachsenden Bedürfnissen der wissenschaftlichen Gemeinschaft gerecht zu werden, sowie neuer Möglichkeiten für Wissenschaftler, sich an den Missionen zu beteiligen.

[1] Alle zwei Jahre werden sämtliche Missionen, deren genehmigter Betrieb innerhalb der folgenden vier Jahre endet, von der Wissenschaftsdirektion überprüft. Eine Verlängerung wird für Missionen gewährt, die den festgelegten Kriterien hinsichtlich des betrieblichen Zustands und der wissenschaftlichen Ergebnisse entsprechen, sofern die im Wissenschaftsprogramm verfügbaren Finanzmittel nicht überschritten werden. Diese Verlängerungen gelten für einen Zeitraum von vier Jahren, vorbehaltlich einer Halbzeitüberprüfung und Bestätigung nach zwei Jahren.

Mehr Informationen

Luigi Colangeli
Head of the Science Coordination Office (SCI-CS)
Directorate of Science
European Space Agency
E-Mail: Luigi.Colangeli@esa.int