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Von l. nach r.: Dr. Gerd Gruppe, DLR-Vorstand, Staatssekretärin Brigitte Zypries (BMWE), Tarek Al-Wazir, Wirtschaftsminister Hessen, ESA-Direktor Dr. Thomas Reiter
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„INNOspace“ Workshop: Staatssekretärin Zypries wirbt für Zusammenarbeit zwischen Raumfahrt und IT

29/10/2014 1411 views 3 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Wie können Raumfahrt und Informationstechnologie (IT) voneinander profitieren? Und welchen Nutzen haben sie für Wirtschaft und Gesellschaft? Das sind  die Kernfragen der dritten branchenübergreifenden INNOspace-Tagung, zu der das DLR Raumfahrtmanagement, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), und das Bundesland Hessen am 29. Oktober 2014 zur ESA nach Darmstadt eingeladen hat.

ESA-Direktor und Zentrumsleiter Dr. Thomas Reiter begrüßte die zahlreichen Gäste aus Forschung, Wirtschaft und Politik vor Ort. Er wies auch auf die zentrale Rolle der IT in Europas Raumfahrtprogrammen sowie im Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt hin.

„Was für die Raumfahrt entwickelt wird, bewegt sich oft am Rande des technisch Machbaren. Raumfahrtentwicklungen sind deshalb besonders innovativ und können wichtige Basis- und Schlüsseltechnologien für andere Technologiefelder liefern“, sagte Dr. Gerd Gruppe, Vorstand des DLR Raumfahrtmanagements, in seiner Eröffnungsrede. Er rief die Industrievertreter dazu auf, gemeinsam mit der Raumfahrtbranche daran zu arbeiten, die Prozesse in Innovation und Technologietransfer zu beschleunigen.

Brigitte Zypries: „Die Industrie 4.0 kann von der Raumfahrt lernen“

Von l. nach r.: Jochen Partsch, Oberbürgermeister Darmstadt, Staatssekretärin Brigitte Zypries (BMWE), Dr. Gerd Gruppe, DLR-Vorstand, Tarek Al-Wazir, Wirtschaftsminister Hessen, ESA-Direktor Dr. Thomas Reiter, Dr. Franziska Zeitler, DLR INNOspace, Hans Weigandt, Wirtschaftsministerium Hessen
Von l. nach r.: Jochen Partsch, Oberbürgermeister Darmstadt, Staatssekretärin Brigitte Zypries (BMWE), Dr. Gerd Gruppe, DLR-Vorstand, Tarek Al-Wazir, Wirtschaftsminister Hessen, ESA-Direktor Dr. Thomas Reiter, Dr. Franziska Zeitler, DLR INNOspace, Hans Weigandt, Wirtschaftsministerium Hessen

Die Raumfahrt ist, ebenso wie viele andere Wirtschafts- und Technologiebereiche, zunehmend enger mit der IT verknüpft. Dies gilt ganz besonders für neue Entwicklungen wie die sogenannte Industrie 4.0. Dahinter verbirgt sich die Verbindung von Produktionsprozessen mit internetbasierten Informations- und Kommunikationstechnologien. Diese digital vernetzte Produktion verursacht gewaltige Datenmengen, „Big Data“, die übertragen und in Echtzeit verarbeitet werden müssen.

Diese beiden Kernpunkte griff auch die Koordinatorin der Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrt und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, auf: „Die Industrie 4.0 kann hier von der Raumfahrt lernen. Denn seit jeher muss Raumfahrt mit der Herausforderung hoher Datenraten und -mengen umgehen. Zum Beispiel in der satellitengestützten Erdbeobachtung müssen sehr große Datenvolumina verarbeitet, analysiert  und mit neuen Ergebnissen visualisiert werden. In der Raumfahrt gibt es also eine große Erfahrung mit riesigen Datenmengen und zwar schon erheblich länger, als Big Data und Industrie 4.0 in aller Munde sind.“

Raumfahrt-Tech in Flug-, Schiffs- und Straßenverkehr sowie Finanzbranche

Auch in anderen wichtigen Wirtschaftsbereichen hat die Technologie aus der Raumfahrt längst Einzug gehalten. So ist die satellitengestützte Navigation aus dem Flug-, Schiffs- und Straßenverkehr nicht mehr wegzudenken. Doch Galileo- und GNSS-Signale sind nicht nur wichtig für Logistik und Transport, sie stellen auch mit den Atomuhren eine hochpräzise Uhrzeit zur Verfügung, die etwa für Banktransaktionen benötigt wird. So ist Raumfahrttechnologie inzwischen zu einer so genannten „kritischen“ – also unverzichtbaren – Infrastruktur geworden.

In moderierten Workshops wurden ebenfalls Systemsimulation und Modellierung  diskutiert. Denn diese Methoden können sowohl in der Raumfahrt als auch in der Industrie die Gesamtkosten senken und Risiken minimieren.

Hessens Minister Al-Wazir: „ESA/ESOC und EUMETSAT machen Darmstadt zu einem Raumfahrt-Standort von internationalem Ruf“

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt als Standort namhafter Forschungseinrichtungen, Raumfahrtorganisationen und IT-Unternehmen bot dabei einen optimalen Rahmen für die Fachtagung: „ESA/ESOC und EUMETSAT und die Unternehmen in ihrem Umfeld machen Darmstadt zu einem Raumfahrt-Standort von internationalem Ruf“, betonte der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Gleichzeitig ist die hessische IT-Wirtschaft als stärkste Technologiebranche im Land überproportional erfolgreich. In der Schnittmenge liegt ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial.“ Die Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnik erwirtschaften in Hessen rund 13 Prozent der bundesweiten Umsätze und stellen etwa ein Siebtel aller deutschen Beschäftigten in der Branche.

INNOspace ist eine Initiative, die das DLR Raumfahrtmanagement Anfang 2013 zur Förderung von Innovation, Technologietransfer und neuen Märkten gestartet hat. Zu den Maßnahmen der Initiative gehören neben branchenübergreifenden Fachtagungen in verschiedenen Bundesländern auch Ideen-Wettbewerbe, Anwender-Workshops sowie die öffentlichkeitswirksame Darstellung der Innovationsfähigkeit und des Beitrags der Raumfahrt für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt durch die Wanderausstellung "ALL.täglich“.

Weitere Pressekontakte:

Diana Gonzalez
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Raumfahrtmanagement, Kommunikation, Bonn
Tel.: +49 228 447-388
diana.gonzalez@dlr.de

Wolfgang Harms
Presse-, Öffentlichkeitsarbeit
Hessisches Ministerium für Wirtschaft,
Energie, Verkehr und Landesentwicklung
Wiesbaden
Tel.: +49 (611) 815 2021
E-Mail: wolfgang.harms@wirtschaft.hessen.de

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