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N° 4–2018: Aktionsplan für die kommenden Ariane-5-Starts genehmigt

5 March 2018

Im Anschluss an den Ariane-Flug VA241 war eine unabhängige Untersuchungskommission eingesetzt worden, deren Schlussfolgerungen am 22. Februar bekanntgegeben wurden. Die Ergebnisse und Empfehlungen wurden am 28. Februar förmlich einem Lenkungsausschuss unter Einschluss des ESA-Direktors für Raumtransport, Daniel Neuenschwander, des Vorstandsvorsitzenden von Arianespace, Stéphane Israël, sowie des Vorstandsvorsitzenden der ArianeGroup, Alain Charmeau, unterbreitet.

 

Wie bereits der Pressemitteilung von Arianespace vom 23. Februar zu entnehmen war, war die unmittelbare Ursache für die abweichende Flugbahn des Ariane-Flugs vom 25. Januar ein fehlerhafter Wert in den beiden Inertialmesseinheiten (IMU) des Trägers. Für diese Mission hätte der Azimut für die Angleichung der IMU auf 70° eingestellt werden müssen, stattdessen war jedoch irrtümlicherweise der für die Übergangsbahn zum geostationären Orbit übliche Wert von 90° eingegeben worden. Aufgrund dieser Abweichung war die Flugbahn von den ersten Flugsekunden an um 20° nach Süden versetzt.

 

Die aus dieser unmittelbaren Ursache zu ziehenden Schlussfolgerungen sind eindeutig, nämlich eine Konsolidierung der Prozesse zur Festlegung, Überprüfung und Genehmigung der spezifischen betrieblichen Verfahren im Zusammenhang mit dem IMU-Referenzrahmen.

 

Es wurden Empfehlungen zur Verbesserung der Prozesse und der Qualitätskontrolle sowie zur Ausweitung der durchgängigen Überprüfungen der bei der Startkampagne verwendeten missionsspezifischen Parameter abgegeben.

 

Die ArianeGroup und Arianespace haben als Antwort auf die Ergebnisse und Empfehlungen der unabhängigen Untersuchungskommission einen Aktionsplan vorgestellt.

 

Der ESA-Generalinspektor Toni Tolker-Nielsen nahm diesen Plan der beiden Unternehmen mit Befriedigung zur Kenntnis, da er sich nicht nur mit dem unmittelbaren Problem befasst, sondern auch grundsätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Prozesse und durchgängigen Überprüfungen vorsieht, insbesondere bei einigen wenigen Parametern, die aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften während des vor jedem Start durchgeführten Tests auf dem Funktionssimulator nicht überprüft werden.

 

Mit diesem Aktionsplan von ArianeGroup und Arianespace wird die Zuverlässigkeit des Startsystems Ariane-5, das dank einer beeindruckenden Serie von Missionserfolgen auf dem Markt führend ist, weiter ausgebaut.

 

Diese Maßnahmen machen auch den Weg für den nächsten Start des Schwerlastträgers Ariane-5 in diesem Monat frei.

 

Der Lenkungsausschuss hat den ESA-Generalinspektor mit der Überwachung der ordnungsgemäßen Umsetzung des Aktionsplans von ArianeGroup und Arianespace beauftragt.

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Slowenien ist assoziierter Mitgliedstaat.

Außerdem arbeitet die ESA förmlich mit sechs EU-Mitgliedstaaten zusammen. Im Rahmen eines Kooperationsabkommens nimmt auch Kanada an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU bei der Verwirklichung der Programme Galileo und Copernicus und mit EUMETSAT bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen zusammen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums. Außerdem führt sie ein umfangreiches Anwendungsprogramm zur Entwicklung von Erdbeobachtungs-, Navigations- und Telekommunikationsdiensten durch.

Mehr über die ESA: www.esa.int.

 

Nähere Auskunft erteilt:

ESA-Referat Medienbeziehungen

E‑Mail: media@esa.int

Tel.: + 33 (0)1 53 69 72 99