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N° 31–2012: MetOp B liefert erste Daten aus der polaren Umlaufbahn

28 September 2012

Vier der Instrumente an Bord des Wettersatelliten MetOp B (AMSU A, ASCAT, MHS und GRAS) wurden diese Woche eingeschaltet und liefern erste Daten.

 

Die Übermittlung von Daten zeigt, dass der am 17. September gestartete MetOp B korrekt funktioniert und auf dem besten Weg ist, nach der sechsmonatigen Einsatzerprobung seinen alternden Vorgänger MetOp A als operationellen Satelliten in der polaren Umlaufbahn zu ersetzen.

Bei dem fortschrittlichen Scatterometer (ASCAT) und der Mikrowellen-Feuchtigkeitssonde (MHS) handelt es sich um europäische Innovationen. ASCAT liefert Informationen über oberflächennahe Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen über den Ozeanen und Bodenfeuchtigkeit an Land, während MHS unabhängig von der Wetterlage Informationen über die Feuchtigkeit in der Atmosphäre bereitstellt.

Die fortschrittliche Mikrowellensonde (AMSU A) ist ein Instrument, das bereits auf den US-amerikanischen Satelliten der NOAA eingesetzt wurde und Temperatursondierungen in jeder Wetterlage vornimmt.

Darüber hinaus liefert der GNSS-Empfänger für die Sondierung der Atmosphäre (GRAS) Daten zur Erstellung von Atmosphärentemperatur- und feuchtigkeits¬profilen durch Messung der Krümmung von GPS-Signalen auf ihrem Weg durch die Atmosphäre. Gemeinsam mit herkömmlichen und Doppler-Entfernungsmessungen dienen die Daten von GRAS außerdem zur genauen Bestimmung der Umlaufbahn von MetOp B vor und nach dem Drift-Stop-Manöver.

Temperatur- und Feuchtigkeitssondierungen, Winde an der Meeresoberfläche und Bodenfeuchtigkeit sind wesentliche Größen für die numerische Wettervorhersage (NWP), die Grundlage der modernen Meteorologie. Die vom ASCAT vorgenommenen wetterunabhängigen Windmessungen werden weltweit zur Verfolgung von Stürmen in mittleren Breiten und von tropischen Wirbelstürmen eingesetzt.

Die Instrumente tragen außerdem zur Zusammenstellung langfristiger Datensätze bei, die für Klimastudien und Klimaüberwachung notwendig sind.

Die ersten von den europäischen Instrumenten gelieferten Daten sind ein gemeinsamer Erfolg für die ESA, EUMETSAT und die europäische Raumfahrtindustrie. Im Rahmen seiner obligatorischen Programme stützt sich EUMETSAT für die Entwicklung neuer Satelliten und die Beschaffung nachgebauter Satelliten wie MetOp B auf die ESA. Durch diese Form der Zusammenarbeit hat Europa es an die weltweite Spitze im Bereich der satellitengestützten Meteorologie geschafft, da es die Kompetenzen zweier Organisationen optimal nutzt.

Links zu den ersten Daten finden Sie unter:

AMSU: http://www.eumetsat.int/groups/cps/documents/image/img_metopb_first_amsu-a_l.png ASCAT: http://www.eumetsat.int/groups/cps/documents/image/img_metopb_first_ascat_l.png MHS: http://www.eumetsat.int/groups/cps/documents/image/img_metopb_first_mhs_l.png Über MetOp

Die MetOp-Satelliten sind die ersten operationellen europäischen Wettersatelliten in polarer Umlaufbahn. Sie bilden das Weltraumsegment des polaren EUMETSAT-Systems (EPS) und liefern Daten für die numerische Wettervorhersage – Grundlage der modernen Meteorologie – sowie für die Klima- und Umweltüberwachung.

Die in einer Höhe von 817 km fliegenden MetOp-Satelliten sind jeweils mit denselben hochentwickelten Instrumenten ausgestattet. Sie stellen detaillierte, nur aus der niedrigen Erdumlaufbahn aus erfassbare globale Daten bereit, wie etwa für vertikale Profile der Temperaturen und der Feuchtigkeit in der Atmosphäre, Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen über Meeresoberflächen und bestimmte Atmosphären- und Spurengase.

Dank der Beobachtungen von MetOp A sind 10-Tage-Wettervorhersagen deutlich zuverlässiger geworden. Diese Vorhersagen sind von entscheidender Bedeutung, wenn es um den Schutz von Leben und die Begrenzung von Sachschäden geht, und kommen außerdem wetterabhängigen Branchen der europäischen Wirtschaft, insbesondere dem Energie-, Verkehrs-, Bau-, Landwirtschafts- und Tourismussektor, zugute.

Die drei MetOp-Satelliten, deren Starts in größeren Abständen zueinander erfolgen, liefern kontinuierliche Daten bis 2020. Der erste Satellit, MetOp A, wurde 2006 gestartet, der Start des dritten und letzten Satelliten, MetOp C, ist für Ende 2017 geplant.

Die ESA ist für die Entwicklung der drei MetOp-Satelliten verantwortlich, wobei sie von EUMETSAT festgelegte Nutzer- und Systemanforderungen erfüllt. Die ESA führt auch die Betriebstätigkeiten für die LEOP-Phase (Start und Einsatzerprobung) durch, während der die Satelliten in ihre polare Umlaufbahn gebracht werden, bevor sie sie zur Einsatzerprobung und weiteren Nutzung an EUMETSAT übergibt. EUMETSAT entwickelt alle Bodensysteme, die erforderlich sind, um den Nutzern Produkte zu liefern und Dienstleistungen zu erbringen und auf deren sich weiterentwickelnde Bedürfnisse reagieren zu können, übernimmt die Beschaffung aller Startdienste für MetOp sowie den Betrieb des gesamten Systems im Dienste der Nutzer.

Das EPS-Programm ist der europäische Beitrag zum anfänglichen gemeinsamen polaren System (Initial Joint Polar System, IJPS), das gemeinsam mit der amerikanischen Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA) unterhalten wird.

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist Europas Tor zum Weltraum.

Die ESA ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat derzeit 19 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich; davon sind 17 auch Mitgliedstaaten der EU. Die ESA unterhält im Rahmen von Kooperationsabkommen Beziehungen zu neun weiteren EU-Mitgliedstaaten und verhandelt zurzeit mit dem verbleibenden EU-Mitgliedstaat Bulgarien über den Abschluss eines solchen Abkommens. Polen steht kurz davor, zwanzigster Mitgliedstaat der ESA zu werden. Im Rahmen eines Kooperationsabkommens nimmt auch Kanada an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Raumfahrzeuge und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt. Sie startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.

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ESA-Referat Medienbeziehungen

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Über EUMETSAT

Die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt, Deutschland, mit derzeit 26 europäischen Mitgliedsstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich) und fünf Kooperationsstaaten (Bulgarien, Estland, Island, Litauen und Serbien).

EUMETSAT betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat 8 und 9 über Europa und Afrika sowie Meteosat 7 über dem Indischen Ozean. Der dritte Satellit der zweiten Meteosat-Generation (MSG 3) wurde am 5. Juli 2012 gestartet und wird nach Abschluss der Einsatzerprobung in Meteosat 10 umbenannt.

MetOp A, Europas erster polarumlaufender Wettersatellit, wurde im Oktober 2006 gestartet und liefert seit dem 15. Mai 2007 operationelle Daten. Er wird durch den am 17. September 2012 gestarteten Metop B ersetzt.

Der Meeresbeobachtungssatellit Jason 2, der am 20. Juni 2008 an den Start ging, erweitert die bisherige Palette von EUMETSAT um Daten zum Seegang, zu den Meeresströmungen und den Veränderungen des Meeresspiegels.

Die Daten und Produkte der EUMETSAT-Satelliten leisten einen bedeutenden Beitrag zur Wettervorhersage und Überwachung der Umwelt und des globalen Klimas.

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