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Science & Exploration

N° 25–2016: Tim Peake zurück auf der Erde

17 June 2016

ESA-Astronaut Tim Peake und seine beiden Mannschaftskameraden, NASA-Astronaut Tim Kopra und der russische Sojus-Kommandant Juri Malentschenko, sind heute nach einem dreistündigen Flug in ihrer Sojus-Kapsel sicher in der kasachischen Steppe gelandet. Sie hatten am Ende ihres sechsmonatigen Aufenthalts auf der Internationalen Raumstation (ISS) um 05.52 Uhr GMT (07.52 Uhr MESZ) von dem orbitalen Forschungskomplex abgelegt.

Die Sojus‑TMA‑19M bremste von der bei knapp 28 800 km/h liegenden Reisegeschwindigkeit der ISS ab und trat kurze Zeit später in die Atmosphäre ein. Die Abtrennung des Mannschaftsmoduls erfolgte planmäßig, woraufhin sich Fallschirme öffneten und das Fahrzeug weiter abbremsten.

Kurz vor der Landung gezündete Bremsraketen sowie die Federung der Sitzschalen milderten die Wirkung des Aufsetzens, das um 09.15 Uhr GMT (11.15 Uhr MESZ) erfolgte. Binnen Minuten waren Teams zur Stelle, um den drei aus der Kapsel herauszuhelfen.

Auf der ISS zurückgeblieben sind drei Astronauten, die sich weiter um die Station kümmern und Experimente durchführen werden. Der nächste Flug, bei dem die Crew der ISS wieder auf sechs Mitglieder anwachsen wird, ist für den 7. Juli auf einer verbesserten Sojus mit dem Kosmonauten Anatoli Iwanischin, dem japanischen Astronauten Takuya Onishi und der NASA-Astronautin Kate Rubins geplant.

Principia

Tim Peakes „Principia“-Mission steht für ereignisreiche und arbeitsintensive sechs Monate im Weltraum. Im ersten Monat nach seinem Start am 15. Dezember 2015 führte er einen Außenbordeinsatz durch. Außerdem steuerte er von der ISS aus einen Rover über eine simulierte Mars-Oberfläche auf der Erde und half beim Andocken von zwei Raumfahrzeugen.

Peake war an zahlreichen Experimenten der ESA und internationaler Partner beteiligt. Zu den Höhepunkten gehören die Nutzung der Luftschleuse der Station zur Beobachtung von Peakes Lunge, die Überwachung seiner Schlafmuster, um zu erfahren, wie sich Menschen an ein Leben ohne normales Tageslicht anpassen, und die Ermittlung seines Kalorienverbrauchs im Hinblick auf die Vorbereitung von Missionen in größerer Entfernung von der Erde.

Viele Experimente liefen kontinuierlich, während Peake und seine Mannschaftskameraden sich um die Instandhaltung des Schwerelosigkeitsforschungslabors kümmerten. Die „Expose“-Einrichtung der ESA wurde zur Erde zurückgebracht, nachdem die in ihr untergebrachten Organismen und Chemikalien 18 Monate lang ungeschützt den Weltraumbedingungen außerhalb der Station ausgesetzt waren.

Die seit acht Jahren an der Außenwand von Europas Labormodul Columbus angebrachte Nutzlast SOLAR setzt ihre Beobachtungen unserer Sonne unvermindert fort. Eine andere Einrichtung verfolgt die Routen von Schiffen, die von der Raumstation überflogen werden.

Neben seinen Instandhaltungs- und Wissenschaftsaufgaben hat Peake die Weltöffentlichkeit über die sozialen Medien begeistert und ist einen Marathon im Weltraum gelaufen. Der nächste Flug eines ESA-Astronauten zur ISS wird der des Franzosen Thomas Pesquet im November sein.

Zurück ins Europäische Astronautenzentrum

Peake war der achte ESA-Astronaut, der zu einer Langzeitmission im Weltraum war. Als Dritter nach Alexander Gerst und Andreas Mogensen wird er umgehend zur ärztlichen Untersuchung ins Europäische Astronautenzentrum (EAC) nach Köln geflogen, wo außerdem Forscher weitere die körperliche und mentale Anpassung Peakes an das Leben im Weltraum betreffende Daten sammeln werden.

Vertreter der Medien sind eingeladen, Peake auf der für Dienstag, den 21. Juni um 13.00 Uhr im EAC angesetzten Pressekonferenz nach dem Flug kennenzulernen. Die Einzelheiten werden in der Pressemitteilung PR 24‑2016 bekanntgegeben.

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Davon sind 20 auch Mitgliedstaaten der EU.

Die ESA arbeitet förmlich mit sieben anderen EU-Mitgliedstaaten zusammen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU zusammen, um die Programme Galileo und Copernicus zu verwirklichen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie entwickelt und startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.

Mehr über die ESA: www.esa.int.

 

Nähere Auskunft erteilt:

 

ESA-Referat Medienbeziehungen

Tel.: + 33 (0)1 53 69 72 99

E‑Mail: media@esa.int