Kartographie der Vegetation


Graphs of spectral signatures of water, soil and vegetation
 
Diagramme der spektralen Signaturen von Wasser, Erde und Vegetation
 
 
Bei der Unterscheidung verschiedener Oberflächen misst der Satellit die Strahlung oder Reflexion innerhalb spezifischer Wellenlängen, die auch als Kanäle bezeichnet werden. Sie entsprechen den spektralen Signaturen dieser Oberflächen.

Aus der obigen Abbildung ergibt sich, dass man bei der Unterscheidung zwischen kahler Erde und Vegetation in den Bereichen 0,6 – 0,7 Mikrometer und 0,7 – 0,9 Mikrometer messen muss. Bei einer Pflanzendecke werden hohe Reflexionswerte im 0,7 – 0,9 Mikrometerbereich gemessen, während die Reflexion im 0,6 – 0,7 Bereich eher schwach ist. Aufgrund der klar erkennbaren spektralen Signatur von Vegetation ist es normalerweise kein Problem, zwischen kahler Erde und grüner Vegetation zu unterscheiden. Wie bereits erwähnt, kann der Unterschied zwischen der Reflexion im sichtbaren und nahen Infrarotbereich zur Bestimmung der Photosynthese und des Pflanzenwachstums dienen.

Der Vegetationsindex als normalisierte Differenz (NDVI) wird normalerweise folgendermaßen berechnet:

NDVI= Nahes Infrarot - Rot

Nahes Infrarot + Rot

 
 
Global vegetation map for July based on a mosaic of NOAA data
 
Vegetationskarte
 
 
Mit Hilfe dieser einfachen Formal kann man heute die globale Verteilung der Pflanzendecke kartografieren.

Das Bild links zeigt eine auf NOAA-Daten basierende Karte mit der weltweiten Vegetation im Juli. Interessant ist ein Vergleich mit Klima- und Vegetationskarten im Atlas.

Da die Sahelzone südlich der Sahara immer wieder von Dürreperioden heimgesucht wird, wurde die Vegetation hier sehr sorgfältig kartografiert. Eine Reihe von während der Wachstumssaison erstellten Vegetationskarten vermittelt einen Überblick über die Gesamtproduktion von Biomasse in diesem Zeitraum. Satellitendaten können mit hoher Genauigkeit in Kilogramm (kg) Biomasse pro Hektar (ha) umgerechnet werden, indem man bestimmte Flächen zur Kontrolle nachmisst und die Ergebnisse der Fernerkundung entsprechend anpasst. Durch das Kartografieren großer geografischer Zonen in kurzen Zeitabständen lassen sich Dürreprobleme bereits im Anfangsstadium erkennen. Mehr Informationen hierzu finden Sie beispielsweise auf folgender Website: the HAPEX SAHEL Information System.
 
 
Vegetation map of Europe and Africa in July and January
   
Vegetationskarte von Europa und Afrika
 
Vegetationskarte von Europa und Afrika im Juli und Januar. Leuchtendes Grün zeigt starkes und Braun fehlendes Wachstum an. Interessant ist ein Vergleich mit den Karten mit Temperatur- und Niederschlagswerten für Juli und Januar im Atlas

Monatliche Schwankungen lassen sich in einer Quicktime-Animation verfolgen (342Kb)
 
 
 
Last update: 22 Juli 2010


Fernerkundung

 •  Einführung (http://www.esa.int/SPECIALS/Eduspace_DE/SEMRWAF280G_0.html)
 •  Radartechnik (http://www.esa.int/SPECIALS/Eduspace_DE/SEMCTFF280G_0.html)
 •  Landsat Kanälen (http://www.esa.int/SPECIALS/Eduspace_DE/SEMSUBF280G_0.html)
 •  Spektrale Signaturen (http://www.esa.int/SPECIALS/Eduspace_DE/SEMP4BF280G_0.html)
 •  Flächenklassifizierung (http://www.esa.int/SPECIALS/Eduspace_DE/SEM1QBF280G_0.html)
 •  Interferenz durch atmosphärische Störungen (http://www.esa.int/SPECIALS/Eduspace_DE/SEM4TBF280G_0.html)

Links

 •  HAPEX SAHEL Information System (http://www.ird.fr/hapex/)

Animation

 •  QuickTime movie of monthly variations (http://download.esa.int/eduspace/veganim.mov)