| | Übung 2: Führe den Eisbrecher durch das Eis (Übung anhand von Aufnahmen und Kartenmaterial)
|  | Eisbrecher 'Kapitan Khlebnikov' | |
Im Verlauf der Expedition Antarctica2003 musste sich der Eisbrecher der Küste nähern. Ein sehr spannender Augenblick! Eine Barriere aus Eis, das sich übereinander geschoben hatte, machte dies zu einem äußerst schwierigen Unterfangen.
Die Annäherung an die Küste erfordert nicht selten höchste Vorsicht und auch eine Landung kann sich als gleichermaßen kritisch gestalten (siehe Foto der Zhong Shan-Station). Von der Schiffsbrücke aus hat man nur ein eingeschränktes Sichtfeld; es steht zwar ein Hubschrauber zum Auskundschaften der Eisbedingungen bereit, doch das ist teuer und bei schlechtem Wetter manchmal sogar unmöglich.
| | | Aus der Analyse dieses Radarbildes wurde eine empfohlene Schiffsroute ermittelt. Du kannst nun ebenso mit dem Bild der Antarktis verfahren. |
Aber DU als Reisender an Bord des Schiffs oder DU als Mitglied des Unterstützungsteams im Klassenzimmer bist in Besitz eines aktuellen Radarbildes (ASAR) von Envisat: Dir liegen die nötigen Informationen vor, um das Schiff sicher durch das Eis zu lotsen und einen geeigneten Landungsplatz in der Nähe des Ufers zu finden, von dem aus die Forschungsstation zu Fuß erreicht werden kann. Dabei kommt es auf die Fähigkeit an, die verschiedenen Eistypen zu erkennen und das Schiff so zu leiten, dass es nicht in dickes Eis gerät und schließlich steckenbleibt. In diesem Fall würde sich das Schiff verspäten und der Aufenthalt an Bord wäre durch den fürchterlichen Krach der Motoren und der berstenden Eisschichten kein Vergnügen mehr.
Du kannst dir also vorstellen: In diesem Moment liegen die Sicherheit und der Erfolg der Expedition in deinen Händen!
Der Schiffskapitän braucht einen sicheren Weg durch das Eis und eine Landungsstelle. Wir müssen ihm also Wegpunkte (Positionen) liefern und zwischen den einzelnen Wegpunkten die erforderliche Bugrichtung in Grad angeben. Dazu müssen wir das Bild interpretieren und eine Linie ziehen, die um die Eisschollen herum, also in den Rinnen (eisfreien Wasserstrecken) verläuft. In jedem Wendepunkt (Änderung der Fahrtrichtung des Schiffs) müssen wir die neue Bugrichtung (Richtung, in die das Schiff weiterfahren muss, um den nächsten Wegpunkt zu erreichen) ermitteln.
| | Auszug des Quicklook des am 21. November 2002 von MERIS im sichtbaren Wellenlängenbereich aufgenommenen Bildes. Zu sehen ist eine dicke Wolkendecke. | |
Bevor du mit der Arbeit beginnst, solltest du alles über Meereis und dessen Darstellung durch satellitengestützte Radargeräte lesen und lernen: Schlage im Kapitel „Hintergrund“ dieser Arbeitsblätter nach.
Das uns vorliegende Radarbild wurde am 21. November 2002 erfasst. Ähnliche Verhältnisse hätten 2003 während der Kreuzfahrt herrschen können - zum Beispiel an dem Tag, an dem der Eisbrecher eine Landung wagte! Außerdem liegt uns ein Quicklook einer optischen Aufnahme von MERIS vor, einem weiteren Instrument an Bord von Envisat.
| | | Bild vom 21. November 2002, aufgenommen mit dem ASAR mit Strahlungen im Mikrowellenbereich, die Wolken durchdringen. |
Sie wurde an demselben Tag erstellt und zeigt in erster Linie Wolken mit einigen kleinen Lücken, durch die das Meer zu erspähen ist. Das Radarbild ist aber wolkenfrei – und wir wissen auch warum!
Du findest Informationen zu dem am 21. November 2003 erfassten ASAR-Bild wenn du auf den Link auf der rechten Seite klickst.
| |
1
