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Londorosi entrance gate
Londorosi-Tor
Kilimanjaro - Hintergrund
 
Mt. Kilimanjaro National Park
 
Geographische Lage

Der Nationalpark und das Waldschutzgebiet bedecken den gesamten Kilimanjaro und die angrenzenden Bergwälder. Sie liegen im Norden Tansanias, zwischen Moshi und der kenianischen Grenze. Der Nationalpark umfasst die Gesamtfläche des Bergs oberhalb der Baumgrenze sowie sechs Waldkorridore, die sich durch den Bergwaldgürtel nach unten erstrecken.

Die genaue Position des gesamten Komplexes ist 2°50'-3°20'S, 37°00'-37°35'O.

Fläche

75.353 ha, umgeben von einem Waldschutzgebiet mit der Fläche 92.906 ha.

Datum und Geschichte der Einrichtung

Anfang des letzten Jahrhunderts wurden der Kilimanjaro und die umliegenden Waldgebiete unter der Kolonialherrschaft Deutschlands zum Wildreservat und 1921 schließlich auch zum Waldschutzgebiet erklärt. Die nachfolgenden Regierungen bestätigten diesen Status. Ein Teil des Gebiets wurde 1973 (Government Notice 50) offiziell zum Nationalpark ernannt, der 1989 in die UNESCO-Liste der Weltnaturerbe-Standorte aufgenommen wurde.  
 
Geologie
 
Zuletzt zeigte das Vulkanmassiv des Kilimanjaro im Pleistozän Anzeichen einer stärkeren Aktivität. Dieser mit einer Höhe von 5.895 Metern über dem Meeresspiegel höchste Berg Afrikas überragt die angrenzenden Ebenen um 4.877 Meter, bedeckt eine Gesamtfläche von rund 388.500 Hektar und gilt deshalb auch als einer der größten Vulkane der Erde.

Der Komplex ist Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs.

Entlang einer Ost-Südost-Achse finden wir drei große Vulkangipfel und mehrere kleinere so genannte parasitische Kegel. Im Westen erhebt sich Shira, die älteste Spitze, 3.962 Meter in die Höhe. Von ihr sind allerdings nur noch der West- und der Südrand erhalten. Die Überreste der nördlichen und der östlichen Flanke liegen unter dem Vulkangestein des jüngeren Kibo begraben. Seine Aktivität hat zur Bildung eines recht flachen Hochplateaus geführt, das sich zwischen den beiden Spitzen über rund 6.200 Hektar erstreckt. Im Osten liegt die zerklüftete, von der Erosion geformte Spitze des Mawenzi (5.149 Meter hoch).

Kibo, der jüngste der drei Vulkane, besteht aus zwei konzentrischen Kratern, die eine Aschengrube umschließen. Noch immer treten aus der Öffnung geringe Mengen Dampf und Gas (Fumarole) aus. Die höchste Stelle des Berges liegt am Südrand des äußeren Kraters, dessen gegenüberliegende Seite ganze 2 km entfernt ist.

Der Gipfel des Kibo ist noch immer mit einer permanenten Eis- und Schneeschicht bedeckt, obgleich die Fläche seit einigen Jahren schrumpft. Einer der Gletscher erstreckt sich bis auf 4.500 Meter nach unten. Auch semipermanentes Eis ist fleckenweise auf dem Mawenzi anzutreffen und die kalten Jahreszeiten sorgen für weitere, nicht unbedeutende Mengen an Schnee und Eis. Auf allen drei Gipfeln sind Hinweise auf eine ehemalige Vergletscherung zu finden. Sogar in der relativ niedrigen Lage von 3.600 Metern lassen sich noch Moränen feststellen.
 
 
Climate diagramme for Moshi, which is located 831 metres above s
Klimadiagramm für Moshi, 831 Meter über dem Meeresspiegel
Wetter und Klima
 
Das Klima des Kilimanjaro zeichnet sich durch die zwei Regenzeiten zwischen März und Juni und November und Dezember aus.

Die Temperaturen und Niederschlagsmengen in diesem Gebiet sind stark höhenabhängig. Moshi liegt südlich des Kilimanjaro und hat einen jährlichen Niederschlag von 95,5 cm.

Die Niederschlagsmenge auf dem Kilimanjaro ändert sich mit der Höhe und dem Einfluss des vorherrschenden Windes aus dem Indischen Ozean. Über der Massai-Steppe südlich des Kilimanjaro fallen jährlich 50 cm Regen. Die höchste Niederschlagsmenge ist mit 300 cm jährlich auf 2.100 Metern Höhe über dem zentralen Südhang zu verzeichnen.

Weiter nach oben nimmt der Niederschlag ab:

2100 m: 300 cm
2400 m: 270 cm
2700 m: 210 cm
3000 m: 150 cm
4000 m: 50 cm
5000 m: 25 cm

Der Kilimanjaro stellt ein wichtiges Wasserreservoir für Tansania und Kenia dar. Seinen hohen Stellenwert als Wasserlieferant verdankt der Kilimanjaro seinen ausgedehnten Waldflächen und natürlich den hohen Niederschlagsmengen. Rund 96% des am Kilimanjaro abfließenden Wassers stammt aus dem Waldgürtel.

Zusätzlich wird Wasser aus den Wäldern zu herkömmlichen Furchenbewässerungsanlagen geleitet. Diese versorgen die Dörfer und insbesondere die Kaffee- und Bananenplantagen in den dicht besiedelten Gebieten entlang der Südhänge mit Wasser. Über eine Million Menschen leben in diesem Gebiet. Das Land verfügt auch über größere Quellen. Die meisten davon sind wie Kiwaramu, Nkotima, Nkamakoe und Nkwakundi im Bezirk Moshi anzutreffen.

Der Kilimanjaro ist aus hydrogeographischer Sicht die wichtigste Einzelstruktur der Zone. Von seiner Rolle als Wasserspeicher hängt die einzigartige Dynamik des semiariden Umlandes ab.
 
 
Flora und Fauna
 
Flora

Im Hinblick auf die Artenvielfalt und seine Eigenschaft als Ökosystem ist der Waldgürtel der wichtigste Lebensraum des Kilimanjaro. Entlang der Südhänge konnte man allein im Waldgebiet nahezu 740 Pflanzenarten verzeichnen. Dies ist rund die Hälfte der in allen Vegetationszonen auf den südlichen Hängen insgesamt lebenden Pflanzenarten. Der ganze Waldgürtel beherbergt schätzungsweise über 900 Spezies, der Berg insgesamt rund 2.500.

Die Pflanzenvielfalt innerhalb des Waldschutzgebiets erreicht ihren Höhepunkt bei 1900 Metern auf dem Südhang (fast 300 Arten). Die größte Vielfalt an Gefäßpflanzen auf der südlichen Bergseite finden wir hingegen in 1300 Metern Höhe, wo rund 750 Arten vorkommen.

Fauna

In einer neueren Studie konnten auf dem Kilimanjaro ungefähr 140 Säugetierarten nachgewiesen werden. Diese Zahl liegt weit über der für den Mt. Kenia bekannten Artenvielfalt (Gathaara 1999). 87 der Spezies gelten als reine Waldtiere. Das schwarze Rhinozeros, das sein Schicksal wahrscheinlich mit dem Riedbock und dem Klippspringer teilt, ist heute in dieser Gegend ausgestorben. 24 Antilopenarten, 25 Raubtierarten und sieben Primatenspezies konnten dort gezählt werden. Der Wald bietet der größten bekannten Population des vom globalen Aussterben bedrohten Abbotducker eine Heimat. Auch 25 Fledermausarten (Chiroptera) sind hier anzutreffen.
 
 
Bevölkerung
 
Auf den unteren Südhängen des Kilimanjaro leben die Chagga. Im ehemaligen Waldgebiet betreiben sie Bananengärten und bauen für den Verkauf bestimmten Kaffee an. Häufig bebauen sie zwei Arten von Land. Auf dem hoch an den Berghängen gelegenen Kihamba-Land errichten sie ihre Häuser, bauen Bananen und Kaffee an und züchten Vieh. Das niedrigere Land unmittelbar über der mit Savanne bedeckten Ebene nutzen sie zum Anbau von Mais, Bohnen und Hirse sowie als Weideland für das Vieh.

Bananenpflanzen sind erst nach drei Jahren nutzbar. Sie dienen als Lebensmittel, zur Bierproduktion und als Tierfutter. Die sehr fleischigen Stämme der Bananenpalme werden an das Vieh verfüttert. Dadurch lässt sich zwar einerseits Wasser zum Tränken der Tiere einsparen, aber andererseits gehen diese Stämme dann als Mulchmaterial für den Kaffee verloren.

Das Kihamba-Land ist Familienbesitz. Es kann entweder zu gleichen Teilen an die Söhne weitergegeben werden oder fällt, wie es das traditionelle Gesetz will, großteilig dem jüngsten Sohn zu. Hinter diesem Brauch steht der Gedanke, dass die älteren Kinder beim Tod des Vaters wahrscheinlich eher als die jüngeren in der Lage sind, sich eine eigene Kihamba anzulegen.

Dieses Erbschaftsprinzip und der Anstieg der Bevölkerungszahlen um ein Vierfaches haben dazu geführt, dass die Besitztümer (ca. 12 bis 16 Hektar pro Familie) in kleine Grundstücke von durchschnittlich 1,6 Hektar aufgegliedert wurden. Nicht wenige sind sogar noch wesentlich kleiner. Auf einem typischen 1,6 Hektar großen Grundstück im Bezirk Marangu wachsen rund 200 Bananenpflanzen, durchsetzt mit 600 bis 800 Kaffeesträuchern.
 
 
Tourismus
 
Zwischen 1986/87 und 1996/97 hat sich die Zahl der Touristen, die sich vorgenommen haben, den Kilimanjaro zu erklimmen, mehr als verdoppelt.
 
 
Landsatbilder
 
Das Arbeitsblatt umfasst Landsatbilder von 1984 und 2000.

Kilimanjaro, GIS

Andreas Hemp, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie an der Universität Bayreuth in Deutschland, hat uns die Verwendung eines GIS des Waldes am Kilimanjaro genehmigt.
 
 
Bildbearbeitungssoftware
 
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