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 EDRS-C im Kompaktantennenprüfstand von Airbus
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Morgen startet EDRS-C vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou

05/08/2019 1498 views 7 likes
ESA / Space in Member States / Germany

EDRS-C, der zweite Satellit des europäischen Datenrelaissatellitensystems, wird morgen am 6. August 2019 an Bord einer Ariane-5-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou starten.

Das European Data Relay System ermöglicht die Beobachtung der Erde und die Übertragung potenziell lebensrettender Daten fast in Echtzeit. Zudem ermöglicht sie den Nutzern, die Reaktionen auf Notsituationen zu beschleunigen und die Entwicklung neuer Dienste und Produkte voranzutreiben, die Arbeitsplätze schaffen und den Wohlstand steigern.

Das von Airbus als "SpaceDataHighway" bezeichnete System verwendet innovative Lasertechnologie, um den Zeitaufwand für die Übertragung der Informationen von Erdbeobachtungssatelliten auf die Erde drastisch zu reduzieren.

Satelliten senden Daten an EDRS

Das europäische Datenrelaissystem überwacht die Erde in Echtzeit
Das europäische Datenrelaissystem überwacht die Erde in Echtzeit

Statt die Daten von Erdbeobachtungssatelliten zu senden (was bis zu 90 Minuten länger dauert, da die Informationen nur übertragen werden können, wenn der Satellit im Sichtfeld der Bodenstation steht), sendet das System die Daten aus dem Weltall an die EDRS-Satelliten, die sich in einer höheren, geostationären Umlaufbahn befinden.

Die EDRS-Satelliten sind in ständigem Kontakt mit den Bodenstationen und übermitteln die Daten nahezu in Echtzeit an die Erde und das mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1,8 Gbit/s.

Öffentlich-private Partnerschaft mit Airbus

EDRS-C bei der Vorbereitung auf den Start
EDRS-C bei der Vorbereitung auf den Start

Bei EDRS handelt es sich um ein neues, unabhängiges europäisches Satellitensystem und eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen der ESA und Airbus. Das System ist Teil der Bestrebungen der ESA, den Nutzen für die Industrie zu maximieren, indem sie einen effizienten Managementansatz verfolgt, der auf die besten kommerziellen Praktiken zugeschnitten ist.

"Wenn EDRS-C mit seinem Schwestersatelliten EDRS-A im Orbit zusammenarbeitet, wird es die Kapazität und Reichweite des Systems erhöhen. Damit wird Unternehmen in Europa und Kanada ermöglicht, neue Dienste und Produkte zu entwickeln", sagt Michael Witting, EDRS-Projektmanager bei der Europäischen Weltraumorganisation.

"Die ESA trägt dazu bei, die Innovation anzukurbeln, indem sie die Investitionen der Partner risikoarm und marktgerecht reduziert."

Internationale Zusammenarbeit für den europäischen Datenhighway-Satelliten EDRS-C

Der Bordcomputer des EDRS-C-Satelliten wurde von RUAG Space an den Satellitenhersteller OHB System AG geliefert. Er ist dafür zuständig. die Nutzlast des Satelliten sowie anderer Subsysteme zu steuern und zu überwachen. Zudem soll die Thermalisolation von RUAG Space, die aus mehreren dünnen Schichten einer metallbedampften Polyimidfolie besteht, den Satelliten vor Hitze und Kälte im All schützen. Mithilfe optischer Solarreflektoren wird die Hitze ins All abgeleitet und somit die Nutzlast geschützt.

Das DLR- Raumfahrtkontrollzentrum bereitet sich auf den Start vor

Im nachfolgenden Abschnitt finden Sie einen Auszug der Pressemeldung des DLR vom 5. August 2019.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist mit seinem Raumfahrtkontrollzentrum (GSOC) für den Betrieb der EDRS-Satelliten, Nutzlasten und Empfangsstationen verantwortlich.

Das DLR betreut das sogenannte "Bodensegment". So betreiben die Oberpfaffenhofener das Satellitenkontrollzentrum für EDRS-C sowie die Nutzlasten für EDRS-C und -A. Die Nutzlast an Bord der Satelliten besteht aus den Laserkommunikationsterminals (LCTS) zum Empfang der Daten sowie Ka-Band Antennen zum Weiterleiten der Daten an die Empfangsantennen am Boden. Insgesamt umfasst das Empfangsnetzwerk vier Antennen, die vom GSOC beschafft und ferngesteuert betrieben werden: Die beiden EDRS-Hauptantennen befinden sich auf der DLR-Bodenstation in Weilheim, ergänzt durch je eine Antenne in Redu, Belgien und Harwell, England.

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