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Biografie von Klaus-Dietrich Flade

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ESA / Space in Member States / Germany

Klaus-Dietrich Flade war von 1990 bis 1992 Mitglied des ehemaligen deutschen Astronautenkorps und flog 1992 während der Mir-92-Mission als erster deutscher Raumfahrer zur russischen Raumstation Mir. Der fünfte Deutsche im All arbeitet heute im französischen Toulouse als Testpilot für Airbus.

1990 suchte die damalige Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR, heute: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt – DLR) zwei Forschungskosmonauten für einen Flug zur russischen Orbitalstation Mir im Jahr 1992. Unter den Bewerbern befand sich auch der Testpilot der Deutschen Luftwaffe Klaus-Dietrich Flade.

Laufbahn im deutschen Raumfahrerkorps

Nach der Landung mit Sojus TM 13
Nach der Landung mit Sojus TM 13

Am 8. Oktober 1990 wurde er für die Mission ausgewählt. Genau einen Monat später begann er mit dem zweiten Kandidaten Reinhold Ewald das einjährige Basistraining im Kosmonautenausbildungszentrum des Sternenstädtchens bei Moskau. Danach fiel die Entscheidung, dass Flade der Mir-92-Flugmannschaft angehören und Ewald sein Double sein sollte. Entsprechend dieser Festlegung bereiteten sich beide im anschließenden Missionstraining vom 11. November 1991 bis zum 26. Februar 1992 auf ihre Aufgaben vor.

 Am 17. März 1992 startete Klaus-Dietrich Flade zusammen mit den russischen Kosmonauten Alexander Viktorenko und Alexander Kaleri an Bord des Raumschiffes Sojus TM-14 zur Raumstation Mir. Zwei Tage später koppelten sie dort an. Nach dem Umstieg wartete auf Flade ein umfangreiches sechstägiges Forschungsprogramm. Insgesamt 14 materialwissenschaftliche und biomedizinische Experimente waren bei Mir-92 durchzuführen. Mit dem Raumschiff Sojus TM-13 sowie dessen russischer Crew Alexander Wolkow und Sergej Krikaljow landete Flade nach acht Tagen Aufenthalt im All am 25. März 1992 wieder wohlbehalten auf kasachischem Boden.

 Nach seinem Raumflug verließ er das deutsche Raumfahrerteam und kehrte als Testpilot zur Bundesluftwaffe zurück. 1995 quittierte Klaus-Dietrich Flade im Range eines Oberstleutnants den Militärdienst und übernahm beim größten europäischen Flugzeughersteller EADS Airbus im französischen Toulouse die Stelle eines Testpiloten und ist dort gleichzeitig im Operations-Management tätig.

Persönlicher Werdegang

Klaus-Dietrich Flade wurde am 23. August 1952 in Büdesheim, Rheinland-Pfalz, geboren. Nach seinem Abitur 1974 schlug er die militärische Laufbahn ein und wurde zum Flugzeugmechaniker ausgebildet. Von 1975 besuchte Flade ein Jahr lang die Offiziersschule der Luftwaffe in Neubiberg bei München. Gleichzeitig erwarb er die Pilotenlizenz. 1976 nahm Flade an der Universität der Bundeswehr München ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik auf, dass er 1980 erfolgreich als Diplom-Ingenieur (Univ.) mit Vertiefung in Aerodynamik und Chemie abschloss.

 In den folgenden acht Jahren diente Klaus-Dietrich Flade als Einsatzpilot bei der Bundesluftwaffe auf den Flugzeugmustern Starfighter F-104G und Tornado. Aufgrund seiner ausgezeichneten fliegerischen Leistungen wurde er 1988/89 zur Testpilotenausbildung abkommandiert, die er im bayerischen Manching und auf der britischen renommierten Empire Test Pilot School in Boscombe Down erfolgreich abschloss. Danach beschäftige sich Flade vorrangig mit der Erprobung und der fliegerisch-technischen Bewertung von Luftfahrtgeräten.

 Klaus-Dietrich Flade ist verheiratet und hat zwei Söhne.