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Sommerschule zur kosmischen Strahlenforschung

16/09/2019 530 views 4 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Die Erforschung kosmischer Strahlung und ihrer Auswirkungen auf Menschen, Elektronik und Material ist ein entscheidender Beitrag für eine zukunftsträchtige Raumfahrt, damit Astronauten und Satelliten im Weltall den besten Schutz bei der Exploration unseres Sonnensystems erhalten. In dieser Woche kommen 15 junge Forscherinnen und Forscher aus 8 Ländern und aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen im Satellitenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt zusammen, um sich im Rahmen der Radiation Summer School, organisiert von GSI/FAIR und ESA, mit kosmischer Strahlung auseinanderzusetzen.

Gemeinsame Kooperation: ESA-FAIR Radiation Summer School

Der Ringbeschleuniger SIS-18
Der Ringbeschleuniger SIS-18

Das wissenschaftliche Programm der Summer School beinhaltet unter anderem Vorträge von Experten, Besichtigungen von Einrichtungen in Darmstadt und praktische Schulungen und Forschungsmöglichkeiten bei GSI/FAIR. Dabei wechseln die Teilnehmenden zwischen den beiden Standorten ESOC und GSI/FAIR-Campus.

Die Kooperation zwischen ESA und FAIR bietet weitreichende wissenschaftliche Perspektiven in diesem Bereich. An FAIR wird die Zusammensetzung der kosmischen Strahlung so genau simuliert werden können wie an keiner anderen Beschleunigeranlage. Die Nachbarschaft zum Satellitenkontrollzentrum der ESA (ESOC) in Darmstadt schafft zudem ideale Voraussetzungen für die lokale Zusammenarbeit. Deshalb wurde letztes Jahr beschlossen, gemeinsam eine Sommerschule für Strahlenforschung mit Fokus auf Weltraumstrahlung auszurichten.

Auswirkungen kosmischer Strahlung

Außerhalb der schützenden Erdatmosphäre und des Erdmagnetfelds sind Astronauten, Satelliten und Raumsonden kosmischer Strahlung ausgesetzt. Eine wesentliche Komponente der kosmischen Strahlung sind schnelle Teilchen, die bei Sternexplosionen ins All geschleudert oder von der Sonne und von fernen Galaxien ausgesendet werden. Um mehr über die Auswirkungen kosmischer Strahlung zu lernen, bringen ESA und GSI Doktorandinnen und Doktoranden sowie Post-Docs zusammen, da es auf dem Feld der kosmischen Strahlung bisher nur begrenzte Möglichkeiten gibt, Erfahrungen zu sammeln und mehr darüber zu lernen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in der grundlegenden Schwerionen-Biophysik sowohl im Bereich terrestrische Anwendungen als auch Weltraumanwendungen ausgebildet. Mit dieser Forschung soll sichergestellt werden, dass  Weltraumstrahlungen erkannt, beobachtet und Schutzmaßnahmen für Technik und Astronauten getroffen werden. Auf der anderen Seite kommen diese Erkenntnisse auch auf der Erde zum Einsatz und sollen die Weiterentwicklung von medizinischen Therapien voranbringen.

Teil 1 der Sommerschule im Satellitenkontrollzentrum

Ab heute kommen die Forscherinnen und Forscher im Satellitenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt zusammen und diskutieren beispielsweise mit ESA-Astronaut Thomas Reiter und mit Marco Durante von der GSI über das Strahlungsrisiko beim Leben und Arbeiten im Weltraum. Das Programm kann hier eingesehen werden.

Teil 2 der Sommerschule bei der GSI

FAIR-Anlage
FAIR-Anlage

In der zweiten Woche sind die Teilnehmer Gast bei  der GSI, wo derzeit die FAIR-Anlage entsteht, ein internationales Beschleunigerzentrum zur Forschung mit Antiprotonen und Ionen, das in Kooperation mit internationalen Partnern entwickelt und gebaut wird. Es ist eines der größten Vorhaben für die Forschung weltweit. Bei der GSI haben die Teilnehmer die Möglichkeit, an Experimenten mitzuwirken und mehr über die Forschungsfelder Strahlenbiologie, elektronische Komponenten, Materialforschung, Abschirmmaterialien und­ Kalibrierung von Instrumenten zu lernen. Am Ende der ESA/GSI Radiation Summer School werden die Teilnehmer schriftliche Prüfungen ablegen und Teamarbeiten durchführen, die von den Dozenten evaluiert und bewertet werden.

Per Social Media reinschnuppern

Einige der Programmpunkte werden in den sozialen Netzwerken der ESA (Twitter und Facebook) und der GSI medial begleitet.

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