Wissenschaft an Bord der Raumstation

Access the image

01 April 2011

Der Bau der Internationalen Raumstation, der größten Konstruktion in der Erdumlaufbahn, ist nun fast abgeschlossen. Bis zu sechs Besatzungsmitglieder können an Bord der Raumstation leben und arbeiten, aber Zeit zum Entspannen und zum Genießen der Aussicht bleibt ihnen kaum. Jeder einzelne Astronaut hat einen vollen Arbeitsplan, auf dem zum Beispiel Aufgaben wie das Überwachen und Durchführen von wissenschaftlichen Experimenten stehen.

Viele der europäischen Experimente finden im ESA-Labormodul Columbus statt, in das speziell zu diesem Zweck vorgesehene Regale (Racks) eingebaut wurden. Zu den Hauptinteressensgebieten gehört die biologische Forschung. Wie und weshalb beeinflusst die Schwerkraft das Wachstum und die Entwicklung von Lebewesen?

Access the image

Das Biolab der ESA wird für Versuche mit Mikroorganismen, Zellen, Gewebekulturen, kleinen Pflanzen und wirbellosen Kleintieren wie Würmern und Krebsen genutzt.

Außerdem haben die Wissenschaftler die Möglichkeit, das Verhalten zahlreicher Materialarten unter Bedingungen der Schwerelosigkeit zu untersuchen. Unter anderem befassen sie sich mit dem Wachstum großer Kristalle und der Vermischung unterschiedlicher geschmolzener Metalle im Hinblick auf die Herstellung neuer Legierungen. Auf der Erde sinken dichtere Flüssigkeiten nach unten und wärmere steigen nach oben. Im Weltraum ist dies nicht der Fall. Selbst Schaum und Flammen nehmen im All eine andere Form an und verhalten sich anders als auf der Erde.

Einige der Experimente finden außerhalb von Columbus im offenen Weltraum statt. Dort befinden sich beispielsweise drei Instrumente, die seit drei Jahren die von der Sonne ausgehende Energie messen. Ihre Daten sind sehr wichtig, da sich Veränderungen der Sonnenaktivität auf unser Klima auswirken können. Darüber hinaus können hier verschiedene Materialien der rauen Umgebung außerhalb der Raumstation ausgesetzt werden.

Artikel zum Thema