ESA-Satelliten kartieren den rätselhaften Meeresmagnetismus

Einer der Swarm-Satelliten in der Erdumlaufbahn

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17 April 2018

Unsere Erde ist ein faszinierender Ort, und es gibt noch vieles, was wir darüber nicht verstehen. Besonders interessant für die Wissenschaft ist das Erdmagnetfeld, dessen Erforschung von einer ESA-Mission namens „Swarm“ unterstützt wird. Sie besteht aus drei Satelliten, deren jüngste Erkenntnisse gerade veröffentlicht wurden.

Das Magnetfeld der Erde dehnt sich weit ins Weltall aus

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Das Magnetfeld der Erde entsteht zum größten Teil durch unvorstellbar heißes, flüssiges Eisen, das sich im Erdkern bewegt. Auch magnetisierte Gesteine in der Erdkruste tragen zu dem Effekt bei. Aber wusstest du schon, dass auch Meerwasser ein schwaches Magnetfeld erzeugen kann? Durch seinen Salzgehalt ist Meerwasser elektrisch leitend. Wenn sich dieses leitfähige Meerwasser mit der Strömung im Erdmagnetfeld bewegt, werden elektrische Ströme erzeugt, die wiederum Magnetfelder hervorrufen. Diese sind zwar sehr schwach und daher schwer nachzuweisen, aber den Swarm-Satelliten ist dies nun gelungen.

Anhand der Vermessung der Magnetfelder von der Meeresoberfläche bis hin zum Grund konnten Wissenschaftler die Meeresströmungen in unterschiedlichen Tiefen ermitteln und daraus völlig neue Erkenntnisse gewinnen. Da unsere Ozeane Wärme aus der Luft aufnehmen, ist die Beobachtung der Wärmeverteilung in den Meeren ein wichtiges Puzzleteil bei der Erforschung des Erdklimas. Die neuesten Ergebnisse der Swarm-Mission liefern uns außerdem neue Einblicke in die elektrischen Eigenschaften der sogenannten Lithosphäre, die die Erdkruste und den äußersten Teil des Erdmantels umfasst. Swarm hat sogar eine neue Karte des von der Erdkruste erzeugten Magnetfelds erstellt.

Swarm hat kartiert, wie sich das Erdmagnetfeld innerhalb von 24 Stunden verändert. Die stärksten magnetischen Signale sind rot dargestellt. Copyright: © Planetary Visions (Quelle: ESA/Planetary Visions).

All diese Forschungen sind wichtig, denn das Erdmagnetfeld schützt uns vor gefährlicher Strahlung aus dem All, ist Teil des Klimas und kann uns mehr über das rätselhafte Innere unseres Planeten verraten. Je mehr wir also über das Magnetfeld wissen, desto besser lernen wir unseren Heimatplaneten kennen.

Schon gewusst? Die drei Swarm-Satelliten heißen Alpha, Bravo und Charlie.

So sucht Swarm nach schwachen magnetischen Signalen

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