Das Forschungslabor Columbus feiert zehnjähriges Jubiläum

Columbus wurde an Bord des Spaceshuttle Atlantis ins All befördert

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01 März 2018

Vor zehn Jahren wurde das Forschungslabor Columbus an Bord des Spaceshuttle Atlantis ins All befördert und dort an der Internationalen Raumstation (ISS) angekoppelt. Von diesem Moment an war Columbus der erste permanente europäische bemannte Außenposten im Orbit.

Namensgeber des Labormoduls war der italienische Entdecker Christoph Kolumbus. Auf Segelschiffen überquerte er von 1492 bis 1504 den Atlantik zwischen Spanien und Amerika vier Mal – damals eine unglaubliche Leistung. Diese Sehnsucht nach Neuem inspirierte auch die Erbauer des Columbus-Moduls.

Die Grafik bietet Einblick in Columbus mit darin arbeitenden Astronauten

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Der moderne „Kolumbus“ ist ein High-Tech-Forschungslabor im All. Hier können Wissenschaftler Experimente in der Schwerelosigkeit durchführen und bahnbrechende Entdeckungen machen. In speziellen Haltevorrichtungen bietet das Labor Platz für zehn Forschungsmodule. Jede Vorrichtung ist so groß wie ein Kühlschrank und jeweils für eine Reihe bestimmter Experimente ausgelegt. Die ESA betreibt fünf dieser Module:

  • Das Biolabor (BLB) zur Untersuchung von Mikroorganismen, Zellen, kleinen Pflanzen und Insekten.
  • Das Physiologielabor (EPM) zur Untersuchung der Auswirkungen von Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper.
  • Das Labor für Fluiddynamik (FSL) zur Untersuchung des abnormen Verhaltens von Flüssigkeiten im All.
  • Ein unspezifiziertes Modul (EDR) mit allen nötigen Schnittstellen zum schnellen Aufnehmen neuer Experimente.
  • Das Transportmodul, in dem Ausrüstungsgegenstände gelagert werden können. Es dient aber auch als Arbeitsstation.

Außen am Columbus-Raumlabor befinden sich auch noch zwei Stationen für Experimente, die dem All direkt ausgesetzt sein müssen. Eine davon dient zur Untersuchung von Materialveränderungen und die andere zur Erforschung der Sonne.

„Col-CC“ ist das Columbus-Kontrollzentrum auf der Erde

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Auf der Erde kümmern sich viele Menschen darum, dass der Betrieb von Columbus möglichst reibungslos vonstattengeht. Dafür richtete die ESA sogar ein eigenes Kontrollzentrum ein, das den Spitznamen „Col-CC“ trägt.

Es befindet sich im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, kurz DLR, in Oberpfaffenhofen bei München. Die dortigen Mitarbeiter arbeiten in Schichten rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche für Columbus. Dabei überwachen und regeln sie die Funktion der Lebenserhaltungssysteme, die Sauberkeit der Atemluft, die Stromversorgung der Experimente, die Temperaturgrenzen und vieles mehr.

Stell dir vor, du dürftest ein Experiment ins Columbus-Modul schicken. Was wäre es und was würdest damit erforschen wollen?

Schon gewusst? In den letzten zehn Jahren wurden mehr als 225 Experimente im Columbus-Raumlabor durchgeführt!