Beinahekollision mit Asteroid 2011 AG5 vorausgesagt

Bild vom Asteroiden Lutetia, aufgenommen beim Vorbeiflug der Raumsonde Rosetta im Jahr 2010

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22 Juni 2012

Nein, der Himmel wird nicht einstürzen. Denn der Asteroid 2011 AG5 wird der Erde zwar im Jahre 2040 sehr nahe kommen, aber die neuesten Beobachtungsergebnisse weisen darauf hin, dass der große Gesteinsbrocken unseren Planeten sicher passieren wird.

Vor 65 Millionen Jahren löschte der Einschlag eines Asteroiden die Dinosaurier aus. Die großen Echsen hatten allerdings auch keine Instrumente zur Beobachtung der unzähligen Weltraumfelsen, die die Erde überholen. Und ohne empfindliche Warnsysteme war ihr Aussterben unvermeidbar.

Zum Glück verfügen wir über Technologien, die uns bei herannahenden, möglicherweise existenzbedrohenden Objekten warnen. Im Januar 2011 zum Beispiel entdeckte in Arizona ein spezielles Teleskop für erdnahe Objekte den Asteroiden 2011 AG5. Danach wurde der 140 m breite Kleinplanet neun Monate lang von diversen Observatorien beobachtet, ehe er sich zu weit entfernte und nicht mehr zu erkennen war.

Umlaufbahn und Position von 2011 AG5, Stand: 15. Juni 2012

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Derzeit lässt sich der Asteroid nur eingeschränkt beobachten, denn er befindet sich mittlerweile hinter dem Marsorbit und damit am Taghimmel auf der abgewandten Seite der Sonne. Ab Herbst 2013 wird seine Flugbahn jedoch wieder besser für Satelliten- und Erdteleskope zu verfolgen sein. Dann liegen zwar 147 Millionen Kilometer zwischen 2011 AG5 und der Erde, doch der Asteroid wird sich am späten Abendhimmel bequem in den Fokus nehmen lassen.

Aktuelle Informationen deuten eine minimale Chance für einen Einschlag auf der Erde im Jahr 2040 an. Weltweit sind sich Experten – darunter auch die ESA – aber einig, dass die Ergebnisse zukünftiger Teleskopaufnahmen von der Erde und aus dem Weltraum diese Wahrscheinlichkeit gegen Null sinken lassen werden. Und sollte sie doch steigen, bleibt noch ausreichend Zeit, um eine Kursänderung des Asteroiden zu planen und durchzuführen.