Cryosat - Europas Eisforscher

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Die meisten Wissenschaftler sind sich einig: Unser Planet wird wärmer. Die ersten zehn Jahre dieses Jahrhunderts waren den vorhandenen Aufzeichnungen nach das bisher wämste Jahrzehnt. Dadurch werden sich höchst wahrscheinlich bedeutende Änderungen im Klima Europas ergeben. Aber was geschieht mit den vereisten Polkappen? Schmilzt das Eis? Wenn ja, welche Auswirkung wird dies auf das globale Klima und den Meeresspiegel haben?

Ein europäischer Satellit liefert jetzt Antworten auf einige Fragen. Der am 8. April 2010 gestartete Satellit Cryosat fliegt in einer Höhe von 720 km über die Pole.

Mithilfe eines Radargeräts auf dem neuesten Stand der Technik misst Cryosat die geringsten Änderungen der Eisdicke. Dazu sendet er Funksignale zur Erdoberfläche aus und nimmt das zurückgeworfene Echo wieder auf. Wenn das Echo schnell zurückkehrt, heißt das, dass die Eisfläche hoch sein muss.

Cryosat ist in der Lage, Veränderungen der Höhe der in der Arktis schwimmenden Eisplatten um weniger als 2 cm pro Jahr festzustellen. Über den riesigen Eisschichten auf dem antarktischen Kontinent kann er sogar jährliche Schwankungen von weniger als 2 mm messen.

Anhand dieser Ergebnisse können die Wissenschaftler ermitteln, ob das arktische Meereseis zerbricht und abschmilzt. Sie werden uns auch darüber aufklären, ob die Eisdecken, die die Landmassen der Antarktis und das angrenzende Meer bedecken, ab- oder zunehmen.

Dies ist deshalb so wichtig, weil der Meeresspiegel um viele Meter ansteigen könnte, falls die Eisdecken schmelzen. Dadurch könnten viele niedrig gelegene Städte und Länder überflutet werden.

CryoSat ist der dritte Earth Explorer Mission im ESA Living Planet-Programm gestartet werden (nach GOCE, ESA Mission der Schwerkraft und SMOS, ESA Mission Wasser).

Zuletzt geändert 19 Januar 2011

Klimaveränderungen