Eine Mondbasis aus dem 3D-Drucker

Praxistest der ESA mit 3D-Drucktechnologie für den wirtschaftlicheren Bau einer Mondbasis

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07 Februar 2013

Die Errichtung einer Basis auf dem Mond wäre viel einfacher und kostengünstiger, wenn sich dazu Material vom Mond verwenden ließe, anstatt alles von der Erde einzufliegen. Eine Möglichkeit, die die ESA und ihre Industriepartner in Betracht ziehen, ist ein bahnbrechendes neues Verfahren: der 3D-Druck. Damit ließe sich eine Basis aus dem Bodenmaterial des Mondes bauen.

Für das dreidimensionale Druckverfahren ist eine spezielle Druckmaschine erforderlich, die von der britischen Firma Monolite geliefert wird. Diese Maschine kann einen festen Gegenstand herstellen, indem sie das Material Schicht für Schicht aufträgt. Bei der ESA-Studie für den Bau einer Mondstation sprühen die Düsen der Druckmaschine eine spezielle Klebstofflösung auf ein sandartiges Baumaterial, das dem Boden des Mondes ähnelt.

Zur Demonstration der 3D-Drucktechnik wurde dieser 1,5 Tonnen schwere Baustein aus mondähnlichem Bodenmaterial hergestellt

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„Zunächst mussten wir den mondähnlichen Sand mit Magnesiumoxid vermischen. Dadurch wird er zu einer Art ‚Papier‘, das wir zum Drucken verwenden können“, erklärt Enrico Dini von Monolite. „Dann tragen wir ein Salz als Bindemittel auf, das das Material fest wie Stein werden lässt.“

Tests haben gezeigt, dass sich dieses Verfahren an die Bedingungen auf dem Mond anpassen lässt, wo Flüssigkeiten normalerweise verdampfen, da es keine Atmosphäre gibt. Es sind aber noch weitere Studien notwendig, um herauszufinden, wie man sich vor dem Mondstaub schützen kann, der gesundheitsschädlich ist, wenn er eingeatmet wird. Die extremen Temperaturen auf dem Mond sind ebenfalls ein Problem, denn der 3D-Druck funktioniert am besten bei Zimmertemperatur. Die Pole des Mondes sind dafür wohl am ehesten geeignet, denn dort sind die Temperaturschwankungen am geringsten.