Satelliten helfen Japan nach der Katastrophe

Before and after the tsunami

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24 März 2011

Am 11. März nahmen ein massives Erdbeben und ein verheerender Tsunami in Japan Tausende Menschenleben und radierten ganze Ortschaften von der Landkarte. Tragischerweise gibt es keine Möglichkeit, solche Katastrophen vorherzusagen. Bei den Rettungs- und Hilfsarbeiten kann die Raumfahrttechnologie jedoch viel bewirken.

Das Erdbeben erreichte die Stärke 9.0 auf der Richterskala und war eines der größten, die je gemessen wurden. Es entstand durch die plötzliche Verschiebung zweier riesiger Erdplatten an einem tiefen Graben im Pazifik. Die gewaltige Bewegung des Meeresbodens verschob Japan um ungefähr 4 Meter in Richtung Nordamerika. Außerdem wurde der Ozeangrund nach oben gedrückt, wodurch gigantische Wellen ausgelöst wurden, die die Küste überrollten.

Volcanic eruptions in Japan captured by Envisat

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Dank einer internationalen Charta (einer Organisation, die Not- und Hilfsdiensten im Fall einer Natur- oder vom Menschen verursachten Katastrophe den Zugang zu Satellitendaten erleichtert) lagen schon bald erste Bilder des Katastrophengebiets vor, die von zahlreichen Satelliten aufgenommen wurden. Dazu gehören die deutschen Satelliten TerraSAR-X und RapidEye, der französische SPOT-5, ESAs Envisat und weitere Satelliten der USA. Die Aufnahmen werden den Behörden und Hilfsorganisationen vor Ort kostenlos zur Verfügung gestellt. Besonders wertvoll sind dabei Radarbilder, da sie die Erdoberfläche bei Tag und bei Nacht und bei jedem Wetter zeigen.

Durch einen Vergleich von Satellitenbildern vor und nach der Katastrophe lässt sich das Ausmaß der Schäden sehr schnell einschätzen. Bergungs- und Rettungsmannschaften auf der Erde können in kurzer Zeit feststellen, wie sich die Landschaft verändert hat und wo ihre Hilfe am dringendsten benötigt wird.

Während der nächsten Wochen und Monate werden Satellitenbilder weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Katastrophenhilfe sein und zum künftigen Wiederaufbau beitragen. Die Satellitendaten helfen uns auch, derartige geologische Bedrohungen besser zu verstehen. Eines Tages können sie vielleicht sogar im Voraus vor derartigen Mega-Erdbeben warnen.

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