Ein wachsames Auge - im All - auf Vulkane

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28 März 2012

Der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 hat uns daran erinnert, dass Vulkanausbrüche weitgreifende Konsequenzen für Tausende Menschen haben können. Deshalb sind Satelliten, die Vulkane im Auge behalten, äußerst wichtig.

Leider werden die meisten Vulkane auf der Erde nicht sehr gut oder überhaupt nicht beobachtet. Eine in der Fachzeitschrift „Science Magazine“ veröffentlichte Untersuchung zeigte auf, dass von 440 aktiven Vulkanen auf der Welt 384 nur sehr dürftig oder gar nicht überwacht werden. Von diesen Vulkanen wurden 65 als ernsthafte Gefahr für große Bevölkerungsgruppen eingestuft.

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Erdbeobachtungssatelliten wie zum Beispiel der ESA-Satellit Envisat können mithilfe von InSAR (Interferometric Synthetic Aperture Radar) jegliche Störungen in nicht beobachteten Vulkanen erkennen. InSAR ist eine Fernerkundungstechnik, bei der zwei oder mehr Radarbilder des gleichen Gebiets aufgenommen und miteinander kombiniert werden. So sehen wir, ob zwischen dem Zeitpunkt der ersten und der zweiten Aufnahme Veränderungen an der Oberfläche stattgefunden haben. Derartige Veränderungen werden im kombinierten Bild als Muster in Regenbogenfarben dargestellt.

Dank dieser Satellitenbeobachtungen wissen wir heute, dass viele Vulkane, die als inaktiv galten, Zeichen der Unruhe zeigen.

Die Aufgabe der neuen Sentinel-Satelliten ist es, während der nächsten 20 Jahre alle sechs Tage Daten über allen Landmassen zu erfassen. Und dazu gehören die Vulkane. Der erste dieser Familie von Satelliten startet 2013 ins All. Er wird die Überwachung zahlreicher Vulkane rund um die Welt unterstützen.

Mit der Hilfe von Satelliten versuchen Wissenschaftler zu verstehen, wann vulkanische Unruhe zu Ausbrüchen führt. Außerdem können sich Regierungen auf die Satellitendaten stützen, wenn sie Evakuierungspläne für Menschen erstellen, die in der Nähe eines Vulkans wohnen und deren Leben durch den Vulkan bedroht sein könnte.