ESA-Satelliten helfen im Kampf gegen Plastikmüll

Wir müssen unsere Meere sauber halten, damit es unserem Planeten – und uns – gut geht!

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10 April 2018

Der größte Teil der Erdoberfläche ist von blauen Ozeanen bedeckt – kein Wunder, dass unsere Erde auch „Blauer Planet“ genannt wird! Wasser ist überlebenswichtig. Deshalb ist es wichtig, dass wir auf unsere Meere, Ozeane, Flüsse und Seen gut Acht geben.

Um dabei zu helfen, hat die ESA unter anderem die Sentinel-Satelliten in die Erdumlaufbahn befördert. Sie sind dazu da, unseren Planeten vom Weltraum aus zu überwachen und den Wissenschaftlern auf der Erde Bilder zu senden. Mithilfe der so gesammelten Informationen können dann Wasserstände ermittelt oder Vorkehrungen für Überschwemmungen getroffen werden. Außerdem lässt sich so sicherstellen, dass jeder genug Wasser zum Leben hat.

Doch wir stehen vor einem großen Problem, das uns immer öfter beschäftigt: die Verschmutzung unserer Ozeane durch Plastikmüll. Jedes Jahr werden ungefähr zehn Millionen Tonnen Plastikabfall im Meer entsorgt. Diese Abfälle sind unübersehbar, wenn sie am Strand angespült werden. Kunststoffmüll findet sich aber auch weiter draußen auf hoher See. Sogar im Eis der Polkappen wurde schon welcher entdeckt!

So helfen ESA-Satelliten bei der Bewirtschaftung von Wasservorräten. Copyright: EO4SD-Wasserkonsortium.

Plastikabfälle, die in den Ozean gelangen, zerfallen mit der Zeit durch die Wellenbewegungen in feinste Teile. Oft werden sie dann aus Versehen von Fischen und anderen Meeresbewohnern gefressen. Das schadet nicht nur den Tieren im Meer, sondern auch anderen Lebewesen – einschließlich uns Menschen –, denn die Plastik gelangt auf diesem Weg in die Nahrungskette.

Satelliten könnten Plastikmüll aufspüren, der in die Nahrungskette zu gelangen droht

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Schon heute werden Satellitenkarten von Meeresströmungen verwendet, um vorherzusagen, wo genau sich die Abfälle im Pazifischen, Atlantischen oder Indischen Ozean ansammeln werden. Wissenschaftler wollen nun noch einen Schritt weitergehen: Mithilfe von Satelliten soll auf dem Meer umhertreibender Müll aufgespürt und überwacht werden. Dazu würden ESA-Satelliten das vom Müll reflektierte Infrarotlicht untersuchen. Wenn sie ein bestimmtes Muster feststellen, ist das ein Hinweis auf Plastikmüll. Diese Technologie wird bereits in Recyclinganlagen genutzt, um verschiedene Arten von Kunststoff voneinander zu trennen.

Sollte diese Methode gut funktionieren, dann können wir eine genaue Karte der Ozeane auf der Erde erstellen, die zeigt, wo die Plastikabfälle treiben. Sobald wir das ganze Ausmaß des Problems kennen, können wir passende Lösungen dafür finden!

Schon gewusst? Der Name „Sentinel“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Wächter“. Damit werden Soldaten bezeichnet, die Wache stehen und auf drohende Gefahren achten. Die Sentinel-Satelliten der ESA „bewachen“ sozusagen unseren Planeten.