Kinder sprechen mit Luca Parmitano auf der ISS

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31 Juli 2013

Der ESA-Astronaut Luca Parmitano hat fast die Hälfte seiner „Volare“-Mission an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) hinter sich. Während einer speziellen Amateurfunkverbindung am 24. Juli konnten einige der jungen Teilnehmer des ESA Space Camp in Österreich mit Luca sprechen, als er im All über ihren Köpfen hinwegflog. Hier ist ein Auszug aus den Fragen und Antworten.

Fenne: Warum fliegt man in den Weltraum?
Luca: Unsere Forschung soll es euch später einmal ermöglichen, weit über die erdnahe Umlaufbahn hinauszugehen und hoffentlich auch andere Planeten zu erforschen.

Leon: An Bord der ISS schwebt ja alles. Wie ist das mit dem Essen?
Luca: Wir essen ganz normal wie auf der Erde. Ich habe ein Experiment für euch. Versucht mal, auf dem Kopf zu stehen und zu essen. Ihr werdet sehen, dass es genauso funktioniert wie richtig herum.

Eveline: Wie bereiten Sie sich auf einen Weltraumspaziergang vor?
Luca: Auf der Erde tauchen wir mit einem Raumanzug – ähnlich dem, den wir bei einem Außeneinsatz tragen – unter Wasser. So gewöhnen wir uns an den Anzug und lernen, wie wir uns auch im Vakuum und in Schwerelosigkeit bewegen können.

Pierre: Was beeindruckt Sie am meisten, wenn Sie auf der ISS aus dem Fenster schauen?
Luca: Einfach alles ist sehr beeindruckend. Mir persönlich gefällt am meisten, wenn wir über Küstenlinien fliegen, denn da erkennt man sehr leicht Ortschaften. Und das Zusammenspiel zwischen Inseln, dem Meer und den Wolken ist einfach wunderschön. Aber auch Stadtzentren und deren Lichter sind faszinierend.

Peter: Was ist Ihr Lieblingsgericht und -nachtisch?
Luca: Ich mag viele Gerichte und Desserts, aber die vermisse ich hier oben nicht, denn wir haben hier viel gutes Essen. Ich esse hier Steak und italienische Gerichte wie Lasagne und ich liebe die Desserts, besonders das Tiramisu.

Ella: Welche Farben der Erde können Sie vom Weltall aus erkennen?
Luca: Wir können alle Farben erkennen. Wenn wir über eine Wüste fliegen, dann sehen wir Farben wie Ocker, Terrakotta, Gelb und Rot. Das sieht sehr schön aus. Städte sehen grau aus und Wälder sind sehr grün.

Frank: Was sind die drei coolsten Dinge, die Sie im Weltraum gemacht haben?
Luca: Schwer zu sagen, viele Sachen sind cool. Aber die Ankunft auf der ISS war ziemlich cool. Auch meine Außenbordeinsätze waren echt toll. Wir machen jeden Tag etwas Cooles, nämlich Forschen.

Roxane: Nicht nur der Tag- und Nachtrhythmus sind im Weltraum anders, sondern Sie schweben auch die ganze Zeit über. Fällt Ihnen das Einschlafen auf der ISS schwer?
Luca: Wir verdunkeln alle Fenster und stecken uns Ohrstöpsel in die Ohren, dann haben wir das Gefühl, dass es Nacht ist. Der Körper muss sich erst an die Schwerelosigkeit gewöhnen, deshalb hat es ein paar Wochen gedauert, bis ich auf der ISS ein- und auch durchschlafen konnte.

Francesco: Sie haben für die Mission zwar lange trainiert, aber wurden Sie trotzdem manchmal von unerwarteten Gefühlen auf der ISS übermannt?
Luca: So ziemlich alles ist unerwartet, sobald man hier ist. Nichts kann einen auf das wirkliche Leben in der Raumstation vorbereiten. Es ist viel besser als im Training.

Caterina: Wie oft am Tag können Sie von der ISS aus einen Sonnenauf- und -untergang beobachten?
Luca: Wir umkreisen die Erde alle 90 Minuten, also können wir vom Fenster aus etwa 16-mal am Tag einen Sonnenauf- und -untergang sehen.

Axel: Wie ist es, keine frische Luft atmen zu können?
Luca: Die Luft, die wir auf der Station einatmen, ist dank der Lüftungsanlage geruchlos. Sie fühlt sich frisch an, deshalb hatte ich keine Probleme, mich daran zu gewöhnen.