Im All nie ohne Strahlungsdetektor

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27 Juli 2016

Astronauten sind im Weltraum vielen Gefahren ausgesetzt. Strahlung ist eine davon, und obwohl sie unsichtbar ist, kann sie uns im All stark zusetzen. Um die jeweilige Strahlendosis besser einschätzen zu können, gibt es jetzt ein neues Hilfsmittel.

Doch zunächst etwas mehr Hintergrundwissen zum Thema Strahlung: Im Weltall senden unterschiedliche Objekte, zum Beispiel die Sonne oder weit entfernte sterbende Sterne, Strahlung aus. Diese schädigt die Zellen, aus denen unsere Körper bestehen, und das führt unter Umständen zu schweren Erkrankungen – und sogar zum Tod. Hier auf der Erdoberfläche wirkt das Magnetfeld unseres Planeten wie ein Schutzschild, das uns vor diesen Strahlen bewahrt. Astronauten im All sind ihnen dagegen ungeschützt ausgesetzt.

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Bereits heute tragen Astronauten Sensoren, die zusammenrechnen, wie viel Strahlung sie im Laufe der Zeit ausgesetzt sind. Das Ergebnis kann allerdings erst in einem Speziallabor auf der Erde, also nach Abschluss der jeweiligen Mission, ausgewertet werden.

Um die Risikolage besser einschätzen zu können, hat ein Team aus Wissenschaftlern und Ingenieuren das Dosimeter „EuCPAD“ (European Crew Personal Active Dosimeter) entwickelt. Dieser Detektor von der Größe eines Smartphones misst fortlaufend die Strahlendosis, die den Träger umgibt.

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Zum Aufladen und Download der Daten wird EuCPAD an eine etwas größere Docking-Station angeschlossen. So erhalten die Astronauten und die Forscher auf der Erde regelmäßig aktuelle Informationen zur Strahlungssituation und können ableiten, welche Bereiche des Raumfahrzeugs besser abgeschirmt sind als andere.

Im vergangenen September konnte ESA-Astronaut Andreas Mogensen ein solches EuCPAD testen. Mittlerweile wurde die Internationale Raumstation mit einem EuCPAD-Lesegerät bestückt, sodass ESA-Astronaut Thomas Pesquet, dessen Mission im November beginnt, die Daten seines Detektors dort direkt ablesen kann.

Die vom EuCPAD erfassten Daten werden mit Spannung erwartet, denn sie liefern wertvolle Informationen für zukünftige bemannte Missionen, die uns über die Erdumlaufbahn hinaus tiefer ins All führen werden.

Besonders die geplanten Missionen zum Mond und Mars sind gefährlich, denn sie zwingen die Astronauten, das schützende Magnetfeld der Erde weit hinter sich zu lassen. Deshalb ist die fortlaufende Überwachung der Strahlendosis sehr wichtig. Außerdem lassen sich anhand der erfassten Daten Maßnahmen entwickeln, die die Astronauten auf ihren Reisen schützen.

Schon gewusst? Die EuCPAD-Technik ist so empfindlich, dass sie unterscheiden kann, ob die Strahlen von der Sonne oder von kosmischer Strahlung weit draußen in unserer Galaxie stammen!

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Leben im Weltraum