Im Bett bleiben – für die Wissenschaft

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14 Dezember 2012

Wisst ihr, was mit eurem Körper passiert, wenn ihr mehrere Wochen lang in einem geneigten Bett liegt, mit dem Kopf am unteren Ende? Euer Körper würde sich verändern, so als würde er vorzeitig altern – und das Gleiche passiert im Weltraum!

Zwölf Personen nehmen derzeit an einer ESA-Studie teil, die daraus besteht, 21 Tage im Bett liegen zu bleiben. Dabei liegt der Kopf 6 Grad niedriger als der Rest des Körpers. Die Regeln schreiben vor, dass die Hüften und mindestens eine Schulter der Teilnehmer immer das Bett berühren müssen, selbst wenn sie essen, sich waschen oder auf die Toilette gehen.

Da sich die Muskeln der Teilnehmer zurückbilden (einer verlor fast vier Kilo), werden sie ständig von medizinischem Personal überwacht. Die Forscher wollen herausfinden, ob sich Sportübungen und/oder Proteinzugaben auf die Gesundheit der Freiwilligen auswirken. Anhand der Ergebnisse können sie dann Maßnahmen ableiten, damit Astronauten im Weltall gesund bleiben.

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Für das Experiment wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt. Zwei dieser Gruppen machen regelmäßig kurze, intensive Sportübungen auf einer vibrierenden Platte, die die Beinmuskeln trainiert. Das Training wird alle drei Tage wiederholt. Eine dieser beiden Gruppen nimmt – wie Bodybuilder es tun – zusätzlich Eiweiß als Nahrungsergänzung zu sich, um den Muskelaufbau zu fördern.

Die Teilnehmer der dritten Gruppe treiben weder Sport, noch nehmen sie zusätzliche Proteine ein. Diese Gruppe dient als Kontrollgruppe, deren Ergebnisse mit denen der beiden anderen Gruppen verglichen werden.

Die Freiwilligen werden regelmäßig untersucht, und es werden Bluttests durchgeführt und Gewebeproben aus den Muskeln entnommen. Sie freuen sich jetzt schon auf das Ende des Jahres, wenn sie endlich ihre geneigten Betten verlassen und sich vier Monate mit Rehabilitationsmaßnahmen erholen können. Danach werden sie an zwei weiteren 21 Tage dauernden Experimenten teilnehmen, jedes Mal in einer anderen Testgruppe.