Herschel öffnet die "Augen" und erblickt einen Wirbel

M51

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23 Juni 2009

Das leistungsfähigste Infrarot-Weltraumteleskop, das je gebaut wurde, hat zum ersten Mal seine elektronischen Augen geöffnet und einige atemberaubende Blicke auf ein rotierendes Sternsystem erhascht. Am 14. Juni, einen Monat nach dem Start von Kourou in Französisch-Guayana, wurde die Schutzkappe von der Linse des ESA-Teleskops Herschel abgenommen. Obwohl die Überprüfungen noch nicht abgeschlossen waren, entschied sich das Missionsteam, die ersten Beobachtungen Herschels voranzubringen. Das Ziel der Wissenschaftler war eines der schönsten Objekte am Himmel - M51, auch bekannt als die Whirlpool-Galaxie.

Was bei Herschels gewagter "Vorpremiere" unmittelbar nach dem Öffnen des Teleskopdeckels zum Vorschein kam, übertraf alle Erwartungen. Die berühmte Spiralgalaxie wurde auf Testbildern in drei Farben festgehalten, auf denen die unterschiedlichen Strukturen deutlich erkennbar sind. Das Ergebnis sind die schärfsten Aufnahmen im Infrarotlicht, die je von diesem Sternenstrudel gelungen sind. Sie bestätigen ohne Zweifel die überragende Leistung von Herschel, dem größten Weltraumteleskop im All. Und das war nur ein winziger Ausblick auf alles, was noch kommen wird!

M51

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Als M51 im Jahre 1773 entdeckt wurde, hatte man noch nie zuvor eine Galaxie mit Spiralstruktur gesehen. Mit ihren langen, wirbelnden Armen und dem hellen Kern voller Sterne gleicht die wunderschöne Galaxie in ihrer Form unserer Milchstraße. Sie liegt etwa 35 Millionen Lichtjahre entfernt in der kleinen nördlichen Konstellation Canes Venatici (Sternbild Jagdhunde) und ist damit ein recht enger Nachbar.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme befand sich Herschel 1.425.000 km von der Erde entfernt und bewegte sich mit riesiger Geschwindigkeit auf die Stelle im All zu, von der aus das Teleskop mindestens drei Jahre lang arbeiten wird. Dort werden seine unterkühlten Instrumente dann zurück in die Zeit blicken, als alles anfing.

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Sterne und Galaxien