Nächster Schritt für erstes Mondlandemodul der ESA

Mondlandemodul

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23 September 2010

Mehr als 50 Jahre nach dem Anbruch des Raumfahrtzeitalters können sich noch immer nur zwei Nationen rühmen, weiche Landungen auf dem Mond durchgeführt zu haben: die USA und Russland. Das wird sich aber bald ändern, denn Europa und einige andere Raumfahrtnationen möchten sich zu diesem exklusiven Club gesellen.

Die ESA entwickelt derzeit eine Mission, die erstmals das spektakuläre Gebirge rund um den Südpol des Mondes besuchen soll. Dafür will man ein Raumschiff bauen, das mit millimetergenauer Präzision in der gebirgigen, von Kratern gezeichneten Landschaft landen kann. Um die Oberfläche sicher zu erreichen, muss das Landemodul in der Lage sein, aus der Umlaufbahn auf einen Berggipfel oder einen Kraterrand herabzusinken. Es muss auch Felsen und steilen Hängen ausweichen, bevor es sich sanft im Mondstaub niederlässt.

Lunar craters, SMART-1

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Der Mond ist eines der begehrtesten Ziele für bemannte Forschungsmissionen, die in der 'Global Exploration Strategy' von 14 Raumfahrtagenturen aus der ganzen Welt angekündigt wurden. Die Polargebiete des Mondes gelten als der Schlüssel für eine zukünftige Exploration unseres Trabanten durch den Menschen. Einige Stellen auf Kraterrändern genießen nahezu pausenloses Sonnenlicht, das zur Stromerzeugung genutzt werden kann. Aus dem Eis am Grund benachbarter, im Schatten liegender Krater lassen sich Sauerstoff und Wasser gewinnen.

Am 16. September 2010 unterzeichneten die ESA und das deutsche Unternehmen EADS-Astrium einen Vertrag über eine eingehende Konstruktionsstudie. Während der nächsten 18 Monate werden einige der Kerntechnologien des Mondlandegeräts entwickelt und erstmals getestet. Wenn alles nach Plan verläuft, wird Europas Pfadfinder im Jahr 2018 sicher am Südpol des Mondes ankommen.

Der Mond