Ulysses

Ulysses

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Mit dem Absetzen des letzten Befehls an die ESA/NASA-Sonde Ulysses am 30. Juni 2009 endete eine der längsten Weltraummissionen, die jemals unternommen wurden. Der Name der Sonde leitet sich vom englischen Namen des griechischen Heldengestalt Odysseus ab, der während einer 20 Jahre dauernden Irrfahrt fern der Heimat zahlreiche Abenteuer überstanden hat (daher auch der Begriff "Odyssee"). Auch die im Oktober 1990 ins All gestartete Sonde hatte auf ihrem Weg viele Abenteuer zu bestehen und war auf ihrer Suche nach unbekannten Welten fast genauso lange unterwegs.

Während der über 18 Jahre im Weltraum lieferte Ulysses der Wissenschaft zahlreiche bahnbrechende Erkenntnisse. Während eines Vorbeiflugs am Jupiter im Februar 1992 wurde die Sonde von der immens starken Anziehungskraft dieses Riesenplaneten in eine zuvor unerreichte Laufbahn geschleudert, die sie weit "über" und "unter" die Umlaufbahnen der Planeten führte. Zum ersten Mal konnten die Wissenschaftler die Polregionen der Sonne eingehend untersuchen und erkunden, in welcher Beziehung sie zum Sonnenwind stehen, der mit Überschallgeschwindigkeit über die Sonnenoberfläche fegt.

Ulysses orbit animation

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Die Ulysses-Mission war lediglich bis 1995 geplant, aber die zähe kleine Sonde machte einfach weiter und überflog die Polregionen der Sonne insgesamt dreimal. Bei zwei dieser Vorbeiflüge war die Sonne jeweils ruhig, aber während des Umlaufs in den Jahren 2000-2001 erlebte Ulysses sie in höchster Aktivität.

Leider ging die nukleare Energiequelle auf Ulysses allmählich zur Neige, so dass der Betrieb des tapferen Raumfahrzeugs zunehmend schwieriger wurde. Eigentlich hätte der Satellit im Jahr 2008 außer Betrieb genommen werden sollen, doch schafften es die Techniker, Ulysses vor dem Einfrieren zu bewahren, indem die Triebwerke alle zwei Stunden gezündet wurden. Ulysses entfernte sich jedoch immer weiter von der Erde, und Mitte 2009 wurde die Funkverbindung zum Satelliten immer schwächer, so dass kaum noch wissenschaftlich verwertbare Daten gewonnen werden konnten. Nun war es an der Zeit, dem Weltraumpionier Lebewohl zu sagen.

Zuletzt geändert 27 Oktober 2010

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