Neuer Satellit zur Erkundung fremder Planeten

CHEOPS

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29 Oktober 2012

Von der Erde aus können wir manchmal die Planeten Venus oder Merkur als schwarze Punkte sehen, die vor der Sonne vorbeiziehen. Während eines solchen Ereignisses, genannt Planetentransit oder -durchgang, blockiert der Planet eine kleine Menge Licht. Dadurch erscheint das Sonnenlicht etwas schwächer. Ähnliche Effekte können von sogenannten Exoplaneten verursacht werden – Planeten, die weiter entfernte Sterne umkreisen. Die ESA hat nun beschlossen, eine neue Forschungsmission zur Untersuchung dieser Transits auf den Weg zu bringen.

Die Mission mit dem Namen CHEOPS (Abkürzung für CHaracterising ExOPlanets Satellite) soll 2017 an den Start gehen. Sie wird helle, nahe gelegene Sterne ins Visier nehmen, von denen bekannt ist, dass sie von Planeten umkreist werden. Der Raumflugkörper wird die Helligkeit jedes Sterns mit hoher Präzision überwachen und nach Anzeichen eines Transits suchen.

Planetentransit

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Durch eine detaillierte Analyse der Veränderungen am eintreffenden Sternenlicht kann man den Durchmesser jedes durchgehenden Planeten sehr genau messen. Darüber hinaus wird es möglich sein, die Dichte von Planeten zu ermitteln, deren Masse bereits bekannt ist. Daraus lassen sich dann Rückschlüsse auf ihren Aufbau ziehen.

Das Wissen über die Größe und Masse der untersuchten Exoplaneten hilft Wissenschaftlern, die Bildung von „Supererden“ – also Planeten, deren Masse einige Erdmassen beträgt – bis hin zu Himmelskörpern von der Größe Neptuns besser zu verstehen. Die Mission soll auch Planeten mit mächtigen Atmosphären ausfindig machen, die ideale Untersuchungsobjekte für die nächste Generation von Teleskopen sind. Dazu gehören das am Boden stationierte European Extremely Large Telescope (E-ELT) und das James Webb Space Telescope (JWST).

CHEOPS wird gemeinsam von der ESA und der Schweiz mit Unterstützung einiger weiterer ESA-Mitgliedsstaaten entwickelt. Der Satellit wird in einer polaren Umlaufbahn auf etwa 800 km Höhe über der Erde kreisen und dreieinhalb Jahre im Einsatz sein.