Start von Sentinel-1A steht bevor

Sentinel-1

Access the image

03 März 2014

Sentinel-1A, der erste einer neuen Familie von Sentinel-Erdbeobachtungssatelliten der ESA, wurde zum europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana (Südamerika) verschifft. Nach siebenjähriger Planungs- und Bauzeit, gefolgt von Testreihen, wird Sentinel-1A am 3. April 2014 auf einer Sojus-Trägerrakete die Reise in den Orbit antreten.

Mit nur 2,3 Tonnen weist der Satellit ein eher bescheidenes Startgewicht auf. Im Design ist Sentinel-1A mit seinen zwei 10 m langen Solarpaneelen und einer 12 m langen Radarantenne recht ungewöhnlich. Beim Start sind die Solarpaneele und die Antenne eingefahren und befinden sich gut geschützt unter der Verkleidung an der Raketenspitze. Sobald der Satellit im Orbit abgekoppelt wird, entfalten sie sich gleichzeitig in einer sorgsam durchgeplanten Sequenz, die etwa 10 Stunden in Anspruch nehmen wird.

Sentinel-1

Access the image

Danach ist Sentinel-1A betriebsbereit und wird die Erdoberfläche mit seinem fortschrittlichen Radarinstrument rund um die Uhr beobachten – ununterbrochen bei Tag und Nacht und gänzlich unabhängig von der Wolkenbedeckung.

Die Daten von Sentinel-1A dienen ganz unterschiedlichen Zwecken. Der Satellit wird Veränderungen der Meereisausdehnung in der Arktis kartieren und nach Ölteppichen auf dem Meer Ausschau halten. Auch zur Schiffsbeobachtung kann er eingesetzt werden. Darüber hinaus untersucht er Wälder, Gewässer und Bodenressourcen. Außerdem soll er für die Hilfe in Krisensituationen genutzt werden, denn Sentinel ist als einziger europäischer Satellit speziell auf die schnelle Reaktion bei Katastrophen wie Überschwemmungen oder Erdbeben ausgelegt.

Für das nächste Jahr ist der Start eines zweiten, baugleichen Sentinel-1-Satelliten geplant. Beide zusammen werden die lange Geschichte der Erdbeobachtung mit Radar – begonnen von ERS-1, ERS-2 und Envisat – fortsetzen.

Artikel zum Thema