Wir stellen vor: Aeolus, der ESA-Satellit zur Windmessung

Aeolus dient dazu, nützliche Karten von den Winden auf der Erde anzufertigen

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20 August 2018

Wann hast du zum letzten Mal den Wetterbericht verfolgt? Trafen die Vorhersagen zu? Wetterprognosen sind sehr schwer zu treffen, dabei hängt sehr viel von ihrer Genauigkeit ab, schließlich bestimmt das Wetter unseren Erfolg in der Landwirtschaft, beim Angeln und Fischen, auf Baustellen, auf der Straße und überhaupt unsere Tagesplanung. Wettervorhersagen werden seit einiger Zeit immer zuverlässiger, allerdings betrifft das noch nicht den Wind. Hier fehlen uns noch dringend benötigte Informationen. Deshalb bereitet die ESA den Start eines neuen Satelliten namens Aelous vor.

So wird Aeolus in seiner Umlaufbahn um die Erde aussehen. Copyright: ESA/ATG Medialab.

Die meisten Satelliten haben Instrumente für die unterschiedlichsten Zwecke an Bord, doch Aeolus verfügt nur über eines, ein äußerst wichtiges. Es heißt „Aladin“ und besteht aus zwei starken Lasern, einem großen Teleskop und besonders empfindlichen Empfängern. Die Laser schicken ultraviolettes Licht zur Erde, das dabei von Luftmolekülen, Staub, Eis und Wassertropfen in der Atmosphäre abprallt. Die Lichtstrahlen, die zum Satelliten zurückgeworfen werden, erfasst Aladins Teleskop; so lässt sich die zurückgelegte Entfernung messen. Auf diese Weise wird Aladin Windströmungen in den unteren 30 km der Erdatmosphäre auf ihre Stärke und Richtungen untersuchen.

Zuverlässige Hurrikanprognosen können Leben retten!

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Mithilfe der Aeolus-Windmessung werden wir präzise, zuverlässige Karten der Windströmungen rund um den Erdball erstellen und nachvollziehen können, wie sich die Winde ändern. Ziel ist es, praxistaugliche Wettervorhersagen zu treffen und eventuell sogar Leben zu retten, und zwar durch Unwetterwarnungen. Droht beispielsweise eine Hurrikan, können die Menschen in seinem Weg vielleicht rechtzeitig gewarnt werden und fliehen.

Mehr über Winde zu wissen, bedeutet auch, Langzeitprognosen für den Klimawandel machen zu können. Das ist sehr wichtig, damit wir uns und kommende Generationen schützen können. Die Aeolus-Mission ist auf drei Jahre ausgelegt und wird bei Erfolg möglicherweise von weiteren Windsatelliten abgelöst.

Schon gewusst? Aeolus ist die englische Schreibweise von Äolus, dem „Hüter des Windes“ aus der griechischen Mythologie.