ISS-Astronauten fangen einen Drachen

Butch and Samantha

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16 Januar 2015

Anfang dieser Woche fingen Samantha Cristoforetti und Butch Wilmore das Raumschiff namens „Dragon“ (Drache) bei seinem Anflug auf die Internationale Raumstation ISS ein. Im Bauch des Transporters befanden sich unter anderem Lebensmittel sowie neue Experimente für die Astronauten.

Die beiden Besatzungsmitglieder zogen den Raumfrachter mit einem riesigen Roboterarm, der sich außerhalb der ISS befindet, an die Raumstation heran und dockten ihn an.

Der Großteil der Fracht bestand aus neuem Material für Experimente, die die Astronauten durchführen werden, wie winzige Zellen von Fruchtfliegen, Plattwürmern, Schalentieren und sogar Menschen.

Am dringendsten musste ein Experiment entladen werden, bei dem es auf Schnelligkeit ankommt. Wenn Menschen ins All fliegen, dann funktioniert ihr Immunsystem (der Schutzmechanismus des Körpers vor Krankheiten) nicht mehr so gut wie auf der Erde. Um die Ursache dafür herauszufinden, haben Forscher menschliche Immunzellen an Bord von „Dragon“ zur ISS geschickt.

Dragon approaching ISS

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Diese Zellen wurden frischem menschlichem Blut entnommen und können nach der Entnahme nur 120 Stunden überleben. Das heißt, die Astronauten müssen sehr schnell arbeiten, um ihre Experimente rechtzeitig durchführen zu können.

Nach dem zweitägigen Flug an Bord von „Dragon“ mussten die Zellen so schnell wie möglich in einen Inkubator gepackt werden. Im nächsten Schritt müssen die Astronauten die natürlichen Abwehrmechanismen der Zellen aktivieren. Danach werden sie eingefroren und später zur Analyse zur Erde zurückgeschickt.

Die Astronauten werden auch bei den Zellen anderer Lebewesen eine Infektion vortäuschen, um die Immunzellen zu aktivieren, z. B. bei Zellen von Ratten oder Muscheln. Dann werden sie untersuchen, wie sich die Zellen unter Einfluss der Schwerelosigkeit, der normalen Erdanziehungskraft und der künstlich erzeugten Schwerkraft im All verhalten.

Auf diese Weise wollen sie herausfinden, ob die Schwächung des Immunsystems durch die Schwerelosigkeit oder durch gefährliche kosmische Strahlung – oder gar eine Kombination aus beidem – verursacht wird.

Schon gewusst? Die „Dragon“-Kapsel spuckt wirklich „Feuer“ aus ihren 18 Düsen, mit denen sie gesteuert wird.

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