ESA-Satelliten beobachten bevorstehende Geburt eines riesigen Eisbergs

Dies wird einer der größten Eisberge sein, den die Menschheit je gesehen hat

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10 Juli 2017

Ein tiefer, 200 km langer Riss geht durch das Schelfeis in der Antarktis. Dadurch droht ein riesiger Eisbrocken abzubrechen, der nur noch an wenigen Stellen mit dem Schelfeis verbunden ist. Lange wird es nicht mehr dauern, bis der Spalt das Eis vollkommen durchtrennt und den Eisbrocken in das offene Meer entlässt: die Geburtsstunde eines der größten Eisberge, die es jemals gab!

CryoSat misst die Veränderungen an der Dicke der Eisdecke

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ESA-Forscher beobachten das Geschehen bereits seit einer Weile mit Satelliten wie CryoSat und Sentinel-1A und -1B. Aus den Satellitendaten lässt sich schließen, dass der Eisberg ein Volumen von unglaublichen 1155 Kubikkilometern haben wird. Er wird etwa 30 Meter aus dem Wasser ragen, doch wie bei den meisten Eisbergen liegt der größte Teil seiner Masse unter Wasser – bis in eine Tiefe von über 200 Metern!

Sentinel-Satelliten beobachten die Erde

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Zwar ist es keine Seltenheit, dass sich Eisberge aus dem antarktischen Eis abspalten, doch dieser ist weitaus größer als die meisten vor ihm. Er ist sogar so groß, dass er Schiffen gefährlich werden kann. Deshalb muss er auf seinem Weg durch den Ozean ständig beobachtet werden. Das könnte allerdings schwierig werden, wenn der Eisberg in mehrere Teile zerbricht. Dann würde jedes einzelne Stück eine weitere Gefahr darstellen. ESA-Satelliten haben deshalb ein Auge auf ihn, um Schiffe rechtzeitig zu warnen – ein Glück für alle, die an ihm vorbeisegeln müssen.

Der Satellit CryoSat hilft uns, zu verstehen, wie sich das Eis auf unserem Planeten verändert, vor allem durch den Klimawandel. Die Sentinel-Satelliten machen Fotos und sammeln Daten über die Erde, damit wir sie besser beschützen können. Alle drei sind wichtige Instrumente, um die Entstehung von Eisbergen wie diesem zu verstehen.

Schon gewusst? Mithilfe von Radarbildtechnik sind die Sentinel-Satelliten in der Lage, selbst durch eine dichte Wolkendecke hindurch Fotos aufzunehmen!

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