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Eine explosive Vorstellung
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Ars Electronica: Explosive Installationen und Weltraum-Roboter

06/09/2017 907 views 2 likes
ESA / Space in Member States / Austria

Am 10. September wird die explosive Performance Star Storm („Sternensturm“) auf dem Ars Electronica Festival im österreichischen Linz uraufgeführt. Inspiriert wurde sie von den physischen Prozessen, die das Leben der Sterne charakterisieren.

Aoife van Linden Tol hat die Show konzipiert. Sie ist Teilnehmerin des ersten art&science@ESA-Residenzprogramms, das gemeinsam von der Ars Electronica und der ESA aufgelegt wurde. Die Multimedia-Künstlerin arbeitet hauptsächlich mit explosiven Materialien. Für die Recherche für dieses Projekt verbrachte sie sechs Wochen im ESTEC, dem technischen Herzstück der ESA in den Niederlanden.
Dieser erste Teil des Residenzprogramms war von Gesprächen und Brainstorming-Sitzungen mit Wissenschaftlern geprägt, während denen van Linden Tol umfangreiche Informationen erhielt – über die Zusammensetzung, den Lebenszyklus, das magnetische Verhalten sowie die Lichterzeugung der Sterne, inklusive der Sonne.
Basierend auf den bei der ESA gesammelten Erkenntnissen hat die Künstlerin eine kraftvolle und poetische Performance mit einer Reihe von Explosionen kreiert. Jede der Explosionen repräsentiert ein spezifisches Phänomen, das jederzeit auf einem Stern, ganz gleich wo im Universum, stattfinden könnte.

<i>Lost in the photosphere</i> von Aoife van Linden Tol
Lost in the photosphere von Aoife van Linden Tol

„Der Weltraum ist voller Explosionen“, sagt van Linden Tol, „vom Urknall bis hin zu koronalen Massenauswürfen und Supernovas.“
Den zweiten Teil ihres Residenzprogramms verbrachte die Künstlerin im Futurelab der Ars Electronica, wo sie sämtliche für die Show benötigte Techniken testete.

„Die letzten zwölf Monate waren voll wundervoller Möglichkeiten und lebensverändernder Erfahrungen. Die tiefgehenden Recherchen und Inspirationen haben mir beim Umsetzen einer ambitionierten und scheinbar unmöglichen Idee geholfen. Das hat mich um künstlerische Praxis bereichert und ein starkes Interesse an der Entwicklung einer Weltraumkultur ausgelöst.“

Mit Star Storm will van Linden Tol den Zuschauern eine einzigartige und lange nachwirkende Erfahrung bieten, die gleichzeitig Einblicke in die Natur unseres Universums und unserem Platz darin gewährt.

Die diesjährige Ausgabe des Ars Electronica Festival findet vom 7. bis 11. September statt und hat sich dem Thema Künstliche Intelligenz verschrieben.
Ein weiteres Highlight ist die Arbeit der kinetischen Künstlerin und Roboteringenieurin Sarah Petkus. Die Jury des art&science@ESA-Residenzprogramms zeichnete sie mit einer ehrenden Erwähnung aus und sie hat ebenfalls drei Wochen bei der ESA in den Niederlanden verbracht. Vor Ort erforschte sie Aspekte der robotergestützten Erkundung des Weltraums und arbeitete gemeinsam mit ihrem Roboter NoodleFeet mit Wissenschaftlern und Ingenieuren der ESA-Roboterlabore zusammen.

Sarah Petkus mit NoodleFeet bei der ESA
Sarah Petkus mit NoodleFeet bei der ESA

Petkus’ Projekt The Wandering Artist („Der wandelnde Künstler“) sinniert darüber, eine Sonde in den Weltraum zu schicken, die einen anderen Planeten im Sonnensystem erforscht und Entscheidungen auf kreativen Grundlagen anstatt mithilfe rein wissenschaftlicher Überlegungen trifft.

„Es war fantastisch, Schnittpunkte meiner robotischen Kreationen und den wissenschaftlichen Instrumenten, von denen diese inspiriert wurden, zu entdecken und zu definieren“, sagt Petkus.

„Das Residenzprogramm hat die wahren und manchmal übersehenen Elemente des Menschseins in der Weltraumerkundung aufgezeigt. Und es hat mich zu kritischem Nachdenken motiviert: Darüber, wie wir uns mit der Technologie, die wir entwickeln, identifizieren.“

Zurück in ihrem Studio, bereitete Petkus ihren Roboter NoodleFeet sowie vier mechanische Interpretationen seiner Fußgliedmaßen vor. Diese hat sie so entworfen, das der Roboter mit der Umwelt interagiert und dabei Züge einer Persönlichkeit offenbart. Dabei hat sie sich dazu entschieden, Verhalten nachzuahmen, die von Elementen der Jugendphase inspiriert sind, etwa Neugier, Vorlieben sowie das Entwickeln eines eigenen Geschmacks. Diese Mechanismen werden, gemeinsam mit NoodleFeet, vor einer Reproduktion der Marsumwelt (die so aussieht, wie sie sich der jugendliche Roboter vorstellt) präsentiert.

The Wandering Artist wird über die gesamte Dauer des Festivals zu sehen sein.

„Wir haben uns sehr über die Besuche von van Linden Tol und Petkus gefreut. Beide haben fundamental wichtige Fragen über die technischen, kulturellen und emotionalen Grundlagen der menschlichen Beobachtung, Untersuchung und Erkundung des Weltraums gestellt“, sagt Mark McCaughrean, leitender wissenschaftlicher Berater für Wissenschaft & Erkundung bei der ESA.

„Unsere alltägliche Arbeit konzentriert sich darauf, Raumfahrzeuge zu bauen und ins Weltall zu bringen. Diese Begegnung von Kunst und Wissenschaft hat uns daran erinnert, wie wichtig es für die ESA ist, sich im weiteren kulturellen Kontext in allen Bereichen der Gesellschaft zu engagieren – sowohl um zu inspirieren als auch um inspiriert zu werden.“

Weitere Informationen über das Residenzprogramm gibt es auf dem art&science@ESA-Blog. Mehr zum Festival gibt es auf der Ars Electronica-Website.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte.

 

Markus Bauer
ESA Science and Robotic Exploration Communication Officer
Tel: +31 71 565 6799
Mob: +31 61 594 3 954
Email: markus.bauer@esa.int

Jessica Galirow 
Ars Electronica Linz GmbH and Co KG
Linz, Austria
Tel: +43 732 7272 783
Email: jessica.galirow@aec.at

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