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Entwicklung aus Salzburg zeigt wie Iris-Satellitenkommunikation Piloten unterstützt

08/03/2012 775 views 0 likes
ESA / Space in Member States / Austria

Die ESA hat auf der Air Traffic Control Messe in Amsterdam ein neues interaktives Display vorgestellt, das die Kommunikation per Satellit für Piloten demonstriert. Es ist Teil des zukunftsweisenden Projekts Iris für Luftverkehrsmanagement.

Ab 2020 wird es dank Iris für Flugzeugbesatzungen und Fluglotsen möglich sein, Daten digital auszutauschen, egal wo sie sich über den Ozeanen oder Kontinenten befinden.

Das von der Universität Salzburg gebaute Display war auf der internationalen Air Traffic Control Messe und Konferenz vom 6. bis zum 8. März in Amsterdam zu sehen.

Das Display zeigt, wie Fluglotsen Datenmitteilungen erstellen und an Flugzeuge senden, und wie die Piloten darauf antworten. Eine typische Mitteilung könnte zum Beispiel Anweisungen der Lotsen über den zu fliegenden Kurs enthalten.

Mit Iris ist ein zuverlässigerer Austausch über größere geografische Bereiche möglich als das heute der Fall ist, erklärt Nathalie Ricard, ESA-Leiterin des Projekts, das nach der griechischen Göttin des Regenbogens benannt ist, die oft als Botin der Götter auftritt.

„Als wir mit unseren Partnern aus der Luftfahrt über Satellitenkommunikation sprachen, sahen wir, dass es Bedenken gab, die Satellitenkommunikation würde die Arbeit der Lotsen und Piloten erschweren, da sie nicht in heutige Luftverkehrssicherheitssysteme integriert ist“, sagt Ricard weiter.

„In Zukunft wird es aber integriert sein. Dank Iris werden Piloten und Fluglotsen nicht einmal bemerken, dass ihre Kommunikation per Satellit stattfindet.Wir dachten, es wäre gut, ein Modell zu entwickeln, dass all diese Vorteile aufzeigt und ihre Funktionsweise interaktiv simuliert.“

Laut Ricard ist die Universität Salzburg ein Kompetenzzentrum für die Luftfahrt und wird in Europa hoch angesehen, wenn es um neue Technologien des Luftverkehrsmanagements geht. Sie sei von Anfang an am Projekt Iris beteiligt gewesen.

Das europäische Luftverkehrsmanagementsystem hat mehr als 60 verschiedene Sektoren, die alle einzeln kontrolliert werden. Piloten und Lotsen kommunizieren hauptsächlich per Funk über UKW oder HF-Funksysteme, so wie sie es schon seit den 50er-Jahren machen.

Erste begrenzte Datenlinks für wichtige Kommunikationsverbindungen werden über Europa bereits eingeführt. Dabei bedient man sich der Technologie aus den 80er-Jahren. Jedoch werden diese Datenlinks den wachsenden Flugverkehr bis 2020 nicht bewältigen können.

Verschiedene Monitore zeigen die Situation aus Sicht der Lotsen und Piloten.
Verschiedene Monitore zeigen die Situation aus Sicht der Lotsen und Piloten.

Flugzeuge werden mehr leistungsstarke Verbindungen zum Boden benötigen - und hier kommt Iris ins Spiel: Iris stellt die Pipeline zum Flugzeug, während die Luftfahrtindustrie entscheidet, wofür diese Pipeline genutzt wird. Zum Beispiel könnte die Fluggesellschaft jederzeit abfragen, wie viel Treibstoff noch an Bord ist oder wo sich das Flugzeug gerade befindet.

Da der Bedarf nach einer Modernisierung des europäischen Luftverkehrsmanagements erkannt wurde, begann die Europäische Kommission mit dem Projekt eines einheitlichen europäischen Luftraums (Single European Sky). Dies beinhaltet auch das SESAR-Programm (Single European Sky ATM Research).

Iris.
Iris.

SESAR zielt auf die Entwicklung eines leistungsfähigen Luftverkehrsmanagementsystems ab, das die sichere und umweltfreundliche Entwicklung des Lufttransports ermöglicht.

Schließlich ergab sich die einzigartige Möglichkeit zur Entwicklung einer weltraumbasierten Lösung für mehr Sicherheit im europäischen Luftraum.

Die ESA begann 2007 mit dem Iris Projekt, um Satellitenkommunikation im Rahmen des SESAR Projekts zu fördern. Dank dieser Anstrengungen wurde die Bedeutung der Satellitenkommunikation für die Luftfahrt erkannt und in den Masterplan des Luftverkehrsmanagements einbezogen.

Für die ESA ist Iris eine neuartige Initiative, in der die Weltraumkomponente nur ein Teil eines viel größeren Systems ist.

Unterstützt wird die Entwicklung von der Europäischen Kommission, dem Gemeinschaftsunternehmen SESAR, Eurocontrol, der europäischen Raumfahrtindustrie, Flugnavigationsdienstleistern und Interessenvertretern der Luftfahrt.

Mehr Informationen finden Sie unter den Links auf der rechten Seite.

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