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ISS-Nutzerkonferenz in Lausanne

18/09/2002 437 views 0 likes
ESA / Space in Member States / Switzerland - Deutsch

Die Chancen und Möglichkeiten der Internationalen Raumstation ISS als Marktplatz im All sind riesengroß. Aber nur wenige Unternehmen wissen das. Aus diesem Grund widmet das Schweizerische Büro für Weltraumangelegenheiten (SSO) am 25. September in Lausanne seinen dritten "Space Science and Technology Day" der ISS und ihrer Nutzung. Interessierten Wissenschaftseinrichtungen, Organisationen und Unternehmen speziell aus der Schweiz sollen die vielfältigen Forschungs- und Arbeitsmöglichkeiten auf der ISS näher gebracht und die Wege zur aktiven Nutzung der Raumstation erläutert werden. Die Veranstaltung wird von der Europäischen Weltraumagentur ESA und dem Bundesinstitut für Technologie von Lausanne unterstützt.

An der Internationalen Raumstation ISS, dem größten technischen Projekt aller Zeiten, sind 15 Nationen beteiligt, davon allein zehn aus Europa. Die ISS hat beeindruckende Maße. Sie wird bei ihrer Fertigstellung etwa 108 m lang, 88 m breit sowie 500 t schwer sein und einer Stammbesatzung von bis zu sieben Raumfahrern Platz bieten. Ein Drittel der Raumstation umkreist bereits die Erde und wird von der inzwischen fünften Stammbesatzung weiter ausgebaut. Die internationale Crew um ihren Kommandanten Waleri Korsun verrichtet aber nicht nur Montagearbeiten. Sie erfüllt an ihrem überirdischen Arbeitsplatz bereits zahlreiche Aufträge für Forschungseinrichtungen sowie der Industrie.

Columbus: Das ESA-Mikrogravitationslabor

Das europäische Labor Columbus
Das europäische Labor Columbus

Für die europäischen Staaten eröffnen sich in etwa drei Jahren gewaltige neue Arbeitsmöglichkeiten, wenn der europäische Hauptbeitrag zur ISS, das ESA-Labor Columbus angedockt und in Betrieb genommen wird. Spezielle Forschungseinrichtungen an Bord, beispielsweise das Material Science Laboratory, das Biolab oder das Fluid Science Laboratory, erwarten dann die Nutzer. So können neben der Grundlagenforschung auch technologische Experimente ausgeführt oder neue Materialien und Verfahren getestet werden. Denn all diese Labore stehen Europas Forschern, Ingenieuren und Unternehmen rund um die Uhr offen.
Vielen Firmen und Institutionen sind aber die vielfältigen Möglichkeiten überhaupt noch nicht bekannt. Deshalb werden auf der Nutzerkonferenz am 25. September am Bundesinstitut für Technologie in Lausanne die Einrichtungen an Bord der ISS vorgestellt und vor allem potenziellen Nutzern der Weg ins All gewiesen.

"Made in Space" lohnt sich

Um die ISS-Hardware hat sich bereits ein Netzwerk verschiedener Einrichtungen gebildet, die Anwender gewissermaßen an die Hand nehmen und bei der Vorbereitung und Durchführung der geplanten Aktivitäten zur Seite stehen. In Lausanne wird sich beispielsweise das European User Support and Operations Center (USOC) als das "Tor in den Weltraum" vorstellen.
Dass der Griff nach den Sternen keine Utopie sein muss, beweist das Schweizer Unternehmen Fortis, das in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Steinbeis Transferzentrum Raumfahrt, DaimlerChrysler, der ESA sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt an Bord der ISS bereits jetzt ein weltweit einmaliges Zeitsynchronisationsexperiment durchführt. Unter dem Namen "Global Transmission Services" (GTS) sollen zukünftige Uhren weltweit immer die richtige Lokalzeit anzeigen und ein breites Spektrum an weitergehenden Dienstleistungen ermöglichen. Wenn die Erwartungen an das neuartige System in Erfüllung gehen, zahlt sich der technologische Vorsprung für das Unternehmen aus, denn Millionen Uhren mit dem GTS-Empfänger können dann auf den Markt gebracht werden.

Weitere Interessenten sind willkommen

Der Veranstalter, das Schweizerische Büro für Weltraumangelegenheiten, erwartet am 25. September etwa 300 Teilnehmer zur Konferenz. Weitere Interessenten sind willkommen. Wer also mehr über die ISS und ihr Nutzungspotential erfahren will oder bereits konkrete Vorstellungen zu einem Projekt hat, ist in Lausanne bestens aufgehoben. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist gebührenfrei. Die Konferenzsprache ist Englisch.

Das genaue Programm ist auf der Website des Schweizerischen Büros für Weltraumangelegenheiten abrufbar:

Schweizerisches Büro für Weltraumangelegenheiten

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