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Der globale Wasserkreislauf spielt im Klimasystem der Erde eine bedeutsame Rolle
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Weltraum Sommerschule Alpbach 2016 in Österreich erforscht Globalen Wasserkreislauf

14/02/2016 1395 views 5 likes
ESA / Space in Member States / Austria

60 junge Wissenschaftler aus ganz Europa werden für die Teilnahme an der renommierten Planungsschmiede für zukünftige Satellitenmissionen ausgewählt. Die Teilnehmer sind heuer aufgerufen, neue und innovative Satellitenmissionen zum Thema „Globaler Wasserkreislauf“ zu entwickeln und einer Jury von Experten vorzustellen.

Wasser spielt eine wichtige Rolle im Klimasystem der Erde und ist Quelle des Lebens. Wasser ist auf der Erde zwar reichlich vorhanden, aber ungleich verteilt, und starken zeitlichen und räumlichen Schwankungen unterworfen. Verteilung und Kreislauf von Wasser werden durch den Klimawandel in vielfältiger Weise beeinflusst. Die globale Erwärmung wird die Gegensätze zwischen trockenen und wasserreichen Regionen sowie Engpässe in der Wasserversorgung noch weiter verstärken. 

Die exakte Kenntnis der einzelnen Komponenten und Prozesse des globalen Wasserkreislaufs ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Rolle des Wasserkreislaufs im Klimasystem zu verstehen und zukünftige Veränderungen zufolge des Klimawandels abzuschätzen. Dank der globalen Überdeckung und hohen zeitlichen Aufnahmefolge ist die Erdbeobachtung aus dem Weltraum eine wesentliche Informationsquelle zu Transportprozessen und Speichertermen des globalen Wasserkreislaufs. Es gibt aber noch erheblichen Bedarf an verbesserten Beobachtungssystemen.

Im Rahmen der Sommerschule 2016 sollen die Studenten neue Satellitenmissionen definieren und ausarbeiten

 

Im Rahmen der Sommerschule 2016 sollen die Studenten neue Satellitenmissionen definieren und ausarbeiten, um Lücken in der Beobachtung von Quellen, Transportprozessen und Reservoirs des globalen Wasserhaushalts zu schließen. Offene Fragen, zu deren Lösung Satellitenmessungen wesentlich beitragen könnten, gibt es beispielsweise für:

Das Dorf Alpbach liegt in den Tiroler Alpen
Das Dorf Alpbach liegt in den Tiroler Alpen

 

  • Prozesse von Wolkenbildung und Niederschlag
  • Flächendeckende Erfassung von Niederschlag in gebirgigem Gelände
  • Wasservorräte in Vegetation, Erdboden und Untergrund
  • Flächen-detaillierte Messungen von Schneefall
  • Erfassung und Überwachung der globalen Schneemassen
  • Weltweite Messung von Abflussraten in Flüssen
  • Mesoskalige Transportprozesse in Ozeanen
  • Die Süßwasser-Bilanz des arktischen Ozeans
  • Auswirkungen des Rückzugs von Permafrost auf den Wasserhaushalt

Diese beispielhaft angeführten Themen deuten die Vielfalt offener Fragen an, zu deren Lösung innovative Satellitenmissionen wesentliche Beiträge leisten könnten. Für die Studenten der Sommerschule eröffnet sich also ein weites Feld, aus dem sie für ein ausgewähltes Thema eine Satellitenmission nach wissenschaftlichen und technischen Kriterien konzipieren und ausarbeiten können.

In zehn Tagen Sommerschule Alpbach sind dazu neue innovative Missionskonzepte gefragt

 

Vier Teams mit je 15 Teilnehmern aus ganz Europa wetteifern unter fachkundiger Anleitung um das anspruchsvollste Missionskonzept. Dabei gilt es, alle Elemente einer möglichen künftigen Weltraummission zu berücksichtigen. Hierzu gehören die Auswahl der Instrumentierung, die Grundkonstruktion des Satelliten und seiner Subsysteme, die Berechnung der optimalen Flugbahn sowie die Ermittlung der voraussichtlichen Missionskosten.

Symbolbild: Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Alpbach Sommerschule 2015
Symbolbild: Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Alpbach Sommerschule 2015

Am letzten Tag der Sommerschule werden die Arbeiten der vier Gruppen in einer jeweils einstündigen Präsentation vorgestellt und von einer Jury erfahrener WeltraumexpertInnen individuell nach der Güte der wissenschaftlichen und technischen Ausrichtung und Wettbewerbsfähigkeit begutachtet. Ein weiteres, wichtiges Kriterium der Beurteilung sind Details im Missions-Management und dem Satellitendesign.

Veranstalter der Sommerschule Alpbach sind die FFG in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und ihren Mitgliedsstaaten. Ein traditioneller Partner ist das International Space Science Institute, ISSI. Unterstützt wird die Sommerschule von Austrospace, der Vereinigung der österreichischen Weltraumindustrie.

Bewerbungen bis 31. März 2016 unter www.summerschoolalpbach.at

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