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(v.l.n.r.) Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, ESA-Astronautenchef Frank de Winne, Europabeauftragte des Saarlandes Helma Kuhn-Theis und ESA-Experte Dr. Pascal Gilles
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Euro-Space-Day: Europas Raumfahrt zu Gast in der Saar-Lor-Lux Region

23/10/2014 1243 views 9 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Eine trinationale Raumfahrt-Infoveranstaltung hat am 22.10. über 700 Teilnehmer aus dem Grenzraum von Saarland, Luxemburg und der französischen Region Lorraine in Saarbrücken vereint. Video-Grüße von ESA-Astronaut Alexander Gerst auf der ISS und ein Festvortrag von Astronauten-Chef Frank De Winne am Boden ließen die Faszination für Raumfahrt auf Studierende, Schüler und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung überspringen.

Neben der Bemannten Raumfahrt waren auch die wirtschaftliche Dimension und die Schaffung von neuen High-Tech Arbeitsplätzen vor Ort ein zentrales Thema der Veranstaltung. „Die SaarLorLux-Region birgt ein riesiges Potenzial - gerade für die raumfahrtbezogenen Anwendungen wie Navigation, Satelliten-Telekommunikation, Geoinformation oder Erdbeobachtung. Einige Kopperationen gibt es schon, aber da geht noch mehr“, so Dr. Pascal Gilles, Abteilungsleiter bei der ESA-Erdbeobachtung, im Saarbrücker Schloss.

Die vom Regionalverband Saarbrücken, von Landesbehörden und der ESA organisierte Veranstaltung sollte zudem den Beginn einer verstärkten wirtschaftlichen Zusammenarbeit darstellen: So könnte in SaarLorLux eine grenzüberschreitende Plattform der regionalen Unternehmen entstehen, die im Bereich der raumfahrtbezogenen Anwendungen etwas zu bieten haben.

In der Großregion „SaarLorLux“ gibt es eine breite IT-Branche und Unternehmen, die sich mit Materialforschung, Künstlicher Intelligenz oder Robotik beschäftigen.  

Ideale Voraussetzungen für die europäische Raumfahrt

 

Das seien ideale Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit mit der europäischen Raumfahrt, bemerkte auch die stellvertretende Ministerpräsidentin und saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger: „Eine ganze Reihe saarländischer Unternehmen waren und sind mit der Raumfahrt verbunden. High-Tech aus dem Saarland findet sich nicht nur in vielen Autos, Brücken oder Hochhäusern.

Auch in der Ariane-Rakete und bei den Astronauten auf der Raumstation ISS findet sich ein wertvolles Stück Saarland. Die heutige Veranstaltung hat gezeigt, dass die Raumfahrt ein Wirtschaftsfaktor ist. Davon können noch weitere Unternehmen und Institute aus dem Saarland profitieren. Eine gute Visitenkarte haben wir zumindest hinterlegt.“

SaarLorLux als grenzenloser Wissenschafts- und Wirtschaftsraum

Saarbrückens Regionalverbandsdirektor Peter Gillo bezeichnete den Event als nachhaltigen Gewinn für die gesamte Region: „Aus einer kleinen Idee ist eine wahrhaft große Kooperation entstanden. Ich bin davon überzeugt, dass der Euro Space Day einen weithin wirksamen Mehrwert haben wird - für die regionale Wirtschaft, für die Hochschulen wie auch für die vielen Studierenden in unserer Region.“

ESA-Astronautenchef Frank de Winne beantwortet die Fragen der Studierenden im Festsaal des Saarbrücker Schlosses, daneben: Moderatorin Karin Lambert-Butenschön
ESA-Astronautenchef Frank de Winne beantwortet die Fragen der Studierenden im Festsaal des Saarbrücker Schlosses, daneben: Moderatorin Karin Lambert-Butenschön

 

Helma Kuhn-Theis, die Bevollmächtigte für Europaangelegenheiten des Saarlandes, betonte die grenzüberschreitende Dimension der Veranstaltung: „Nicht nur für das Saarland, sondern auch die Großregion konnte sich beim Euro Space Day als grenzenloser Wissenschafts- und Wirtschaftsraum noch stärker positionieren und weiterentwickeln.

Dies wird uns gemeinsam künftig in die Lage versetzten, im Wettstreit mit anderen europäischen Großregionen Vorbildfunktion zu übernehmen, um jungen Menschen eine berufliche Perspektive im Herzen Europas zu ermöglichen.“

Videobotschaft von Astronaut Alexander Gerst nach Saarbrücken

 

Obwohl die ursprünglich geplante Liveschaltung zur ISS wegen dringender Wartungsarbeiten an der Station nicht stattfinden konnte, waren alle Besucher des Euro Space Day begeistert. Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst hatte als Ersatz eine Video-Grußbotschaft in den Festsaal des Saarbrücker Schlosses gesendet. Die zahlreichen Fragen der Studierenden beantwortete kurzerhand der Leiter des Europäischen Astronautenzentrums ESA/EAC, Frank de Winne, der auch erster europäischer Commander der ISS war.

De Winne hielt die 300 Besucher im voll besetzten Festsaal mit einem von ihm live kommentierten Video seiner Weltraum-Missionen in Bann. ESA-Astronautenchef Frank de Winne resümierte: „Aus dem All betrachtet, zeigt sich die Saar-Lor-Lux-Region ohne Grenzen. Ihre intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Nachbarn in Frankreich und Luxemburg ist ein tolles Beispiel dafür, wie die Grenzen innerhalb Europas tatsächlich verschwimmen.“

Unternehmensmesse bot Einstiegsmöglichkeiten in regionale High-Tech-Branche

Die Beteiligung auf der parallelen High-Tech-Unternehmensmesse war hochkarätig besetzt: Neben welt- oder europaweit agierenden Unternehmen wie Airbus Defence and Space oder Arianespace war es gelungen, eine Vielzahl regionaler Unternehmen einzubinden. Fast alle Unternehmen hatten Angebote für Praktika oder Jobs im Gepäck, sodass sich die Fachkräfte von Morgen umfassend über Einstiegsmöglichkeiten in den Wirtschaftsraum Saar-Lor-Lux informieren konnten. Die Aussteller und die zahlreichen Besucher der Messe waren begeistert über die dargebotene Vielfalt der High-Tech- Unternehmen in SaarLorLux. Die Kombination aus Unternehmensmesse und Festsaal-Veranstaltung brachte den Studierenden die Themen Raumfahrt, Erdbeobachtung, IT und Telekommunikation auf eindrucksvolle Weise näher und zeigte ihnen neue Berufsperspektiven auf.

Der Festsaal war gut gefüllt während der Podiumsdiskussion zur Frage: Welchen Wert hat Innovation ohne Grenzen?
Der Festsaal war gut gefüllt während der Podiumsdiskussion zur Frage: Welchen Wert hat Innovation ohne Grenzen?

Die beiden hochkarätig besetzten Podiumsdiskussionen beschäftigten sich mit der Frage, wie regionale Unternehmen und Forschungsinstitute mit der Raumfahrtbranche als möglichem Auftraggeber zusammen kommen können und welches Potenzial die Raumfahrt und deren Anwendungen für die kommenden Jahrzehnte birgt. Mit dabei waren internationale Spitzenmanager, darunter Marc Friederes,Personal-Manager des SatellitenbetreibersSES Astra, Klauspeter Ludwig, Direktor von Airbus Defence & Space, Hans Zeller, ESA Programm-Manager beim Raketenbetreiber Arianespace oder Dr. Marc Serres, Raumfahrtberater des luxemburgischen Wirtschaftsministers.

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