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Österreich bildet Weltraumspezialisten aus

31/08/2003 548 views 0 likes
ESA / Space in Member States / Austria

Am 1. Oktober 2003 beginnt der zweite Universitätslehrgang "Master of Science" für das Spezialgebiet Weltraumwissenschaften in Graz. Unter Federführung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und unter Einbeziehung realer Raumfahrtprojekte mit der ESA, der NASA sowie der NASDA können sich die Teilnehmer in einem zweijährigen Zusatzstudium besondere Fachkenntnisse auf den Spezialgebieten Weltraumphysik, Fernerkundung, Kommunikation und Navigation aneignen.

Graz ist nicht nur Europas Kulturhauptstadt des Jahres 2003, sondern zugleich eine international anerkannte Stadt der Wissenschaften. Seit vielen Jahren sind hier zentrale Forschungs- und Entwicklungskapazitäten der österreichischen Weltraumwissenschaften und -technologie konzentriert. Bedeutende Einrichtungen, wie die JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft m.b.H. oder das Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften haben sich mit ihren Arbeiten einen internationalen Ruf erworben.

Es lag also nahe, auch künftige Spezialisten für die Weltraumforschung in Graz auszubilden. Unter Nutzung der Ressourcen und Kompetenzen an der Karl-Franzens-Universität sowie der Technischen Universität Graz wurde 2001 der Universitätslehrgang Weltraumwissenschaften geschaffen, den die Teilnehmer mit dem Titel Master of Science abschließen. Im gleichen Jahr begann auch der erste Lehrgang, der in den nächsten Wochen abgeschlossen wird. Auf die neun Absolventen warten interessante Tätigkeiten an Universitäten, Hochschulen, Instituten sowie in der Industrie. Besonders gesucht sind gegenwärtig Experten im Bereich Remote Sensing. Sie haben große Chancen, vor allem im privatwirtschaftlichen Sektor.

Professor Dr. Helmut O. Rucker, der Lehrgangs-Verantwortliche, erläuterte die Ziele des Fortbildungskurses:"Derzeit spielen in den Regelstudiengängen an den österreichischen Universitäten und Hochschulen Themen der Weltraumwissenschaften und -forschung nur eine untergeordnete Rolle. Wir brauchen aber heute und in Zukunft Spezialisten auf diesen Gebieten, die in Instituten, Universitäten, Hochschulen sowie der Industrie ihr Fachwissen sofort in greifbare Ergebnisse umsetzen können. Deshalb haben wir uns entschlossen, diesen Universitätslehrgang anzubieten."

Drei Spezialgebiete stehen zur Auswahl

Satellitenbodenstation am Observatorium Graz
Satellitenbodenstation am Observatorium Graz

Die Teilnehmer können sich dabei in drei Schwerpunktgebieten spezialisieren, die gleichberechtigt und parallel zum Studienabschluss führen:

 

  • Space Physics
  • Remote Sensing
  • Space Communication and Navigation

In allen drei Schwerpunkten wird die Theorie engstens mit der Praxis verbunden. Dabei sind reale Projekte der Europäischen Weltraumorganisation ESA, der NASA (USA) und der NASDA (Japan), an denen sich österreichische Institutionen beteiligen, Bestandteil der theoretischen und praktischen Arbeiten. Hier kommt den Teilnehmern das Engagement der Kooperationspartner für diesen Lehrgang zugute. Hierzu gehören das Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft m.b.H., der Bereich Space Technology der MAGNA STEYR Fahrzeugtechnik sowie das Unternehmen Andritz Space Technology.

Der in diesem Jahr beginnende Masterlehrgang ist für maximal 30 Teilnehmer ausgelegt. Er beginnt am 1. Oktober 2003. Voraussetzung für die Zulassung ist der Abschluss eines Bakkalaureat-, Magister- oder Diplomstudiums.

Weitere Informationen können auf der Webseite der Österreichischen Akademie der Wissenschaften abgerufen werden:

www.spacesciences.oeaw.ac.at

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