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Vertrag für Fluoreszenzsignal-Satellit FLEX unterzeichnet

07/11/2016 867 views 7 likes
ESA / Space in Member States / Germany

ESA hat das italienische Unternehmen Leonardo damit beauftragt, das Hauptinstrument für den neuen FLEX-Forschungssatelliten zu bauen. Mit ihm soll die Gesundheit der Erdvegetation erforscht werden.

Auf einer Veranstaltung im italienischen Florenz hat Leonardo heute den 74-Millionen-Euro-Vertrag für das Spektrometer für ESAs achten Earth-Observer-Satelliten unterzeichnet. In den nächsten vier Jahren wird Leonardo das Instrument entwickeln, herstellen und testen.

Der Satellit soll 2022 ins All starten. Seine Aufgabe wird es sein, das Licht, das Pflanzen abgeben, während sie das Sonnenlicht sowie das Kohlendioxid aus der Atmosphäre in Energie umwandeln, zu erfassen und zu messen. Die fotosynthesische Aktivität ist für das bloße Auge nicht sichtbar. Das Spektrometer wird allerdings in der Lage sein, die Fluoreszenzsignale von Pflanzen zu messen. Das wird wichtige Informationen über den Zustand der Erdvegetation liefern.

Die Erdbevölkerung nimmt stetig zu und führt auch zu einem steigenden Bedarf an Lebens- und Futtermitteln. Deswegen ist es besonders wichtig, Informationen über den Gesundheitszustand der Pflanzen zu erlangen.

Der Satellit „Fluorescence Explorer“, kurz FLEX, wird außerdem das Wissen über den Kohlenstoffzyklus zwischen Pflanzen und der Atmosphäre verbessern sowie weitere Erkenntnisse darüber liefern, wie die Fotosynthese Kohlenstoff- und Wasserkreisläufe beeinflusst.

„Diese Mission ist der nächste wichtige Schritt des ESA-Erdbeobachtungsprogramms. Wie seine Vorgänger wird auch dieser Satellit wieder ein wahres Wunderwerk europäischer Weltraumtechnologie sein“, sagt Josef Aschbacher, Direktor für Erdbeobachtung bei der ESA.

„Er wird europäischen Wissenschaftlern komplett neuartige Daten liefern und den Weg für ein besseres Verständnis derjenigen Faktoren, die die Vegetation auf der Erde beeinflussen, ebnen.“

Leonardo ist ein führender Spezialist für elektro-optische Instrumente und wird ein Konsortium europäischer Firmen leiten, darunter auch der Hauptpartner OHB System.

„Dieser Vertrag unterstreicht Leonardos führende Position im Markt für elektro-optische Instrumente für den Weltraum“, sagt Fabrizio Giulianini, der bei Leonardo die Abteilung Elektronik, Verteidigung- und Sicherheitssysteme leitet. 

Vegetation under stress
Vegetation under stress

„Wir haben bereits, in Zusammenarbeit mit der italienischen Raumfahrtagentur und weiteren Wissenschaftlern, zahlreiche hochmoderne Instrumente für wichtige internationale Weltraummissionen entwickelt. Außerdem haben die elektro-optischen hyperspektralen und multispektralen Sensoren aus unseren Labors schon weltweite Wettbewerbe gewonnen.“

Die OHB AG mit Hauptsitz in Bremen ist neben Leonardo in Florenz der zweitgrößte Partner in dem Konsortium und wird seine langjährige Expertise im Bau hochkomplexer Beobachtungsinstrumente für Weltraummissionen einbringen. Konkret wird der Beitrag von OHB vor allem in der Entwicklung und dem Bau des Spektrometers an Bord von FLEX bestehen

FLEX wird die Erde im Tandem mit einem der Sentinel-3-Satelliten des Copernicus-Programms umfliegen. Letzterer hat auch ein Leonardo-Instrument an Bord – zum Messen von Land- und Meerestemperaturen.

Gemeinsam werden die Satelliten ein umfangreiches Paket von Messdaten liefern, mit deren Hilfe man Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der nachhaltigen Entwicklung der Ökosysteme besser meistern kann. Außerdem werden sie Informationen zur Erde senden, die für den landwirtschaftlichen Sektor wichtig sind.

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