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Die Teilnehmer des Workshops
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Weltraumforschung am neuen Teilchenbeschleuniger

22/03/2013 2222 views 5 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Ende Februar 2013 trafen sich Vertreter der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Facility for Antiproton and Ion Research in Europe GmbH (FAIR) in Darmstadt zu einem gemeinsamen Workshop. Die Experten, unter ihnen auch Thomas Reiter, ESA-Direktor für bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb, sprachen über die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit an der künftigen, internationalen Beschleunigeranlage.

In vier verschiedenen Bereichen sind Kooperationen denkbar:

  • die Radiobiologie, die sich mit den Auswirkungen der kosmischen Strahlung auf den menschlichen Organismus befasst
  • Messungen zur Abschirmung von Strahlung in der bemannten Raumfahrt,
  • das Testen von Satellitenbauteilen, bei den geprüft wird, ob z.B. die empfindliche Elektronik oder andere Hardware kosmischer Strahlung stand halten und
  • Best Practice-Austausch bei der Softwareentwicklung von Steuerungssystemen die für den Satellitenbetrieb benutzt werden

 

„Wir sehen großes Potenzial, bestimmte Gebiete der Weltraumforschung in die neue Beschleunigeranlage einzubeziehen“, sagte Professor Boris Sharkov, wissenschaftlicher Geschäftsführer bei FAIR.

Bereits seit 2008 arbeiteten Expertenteams der  ESA aus den Niederlanden (ESA/ESTEC), aber auch aus Darmstadt (ESA/ESOC), mit der GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH in Darmstadt auf dem Gebiet der Radiobiologie und der Dosimetrie zusammen. „Wir untersuchen Möglichkeiten, diese Zusammenarbeit auch am neuen Beschleunigerzentrum fortzusetzen. Gerade die Radiobiologie, die sich mit den Auswirkungen der kosmischen Strahlung auf den menschlichen Organismus befasst, ist eine wichtige Vorbereitung für langfristig geplante bemannte Missionen zum Mond und darüber hinaus“, betonte Thomas Reiter, selbst ehemals Astronaut auf der ISS-Raumstation sowie auf der russischen MIR-Station.

Die umfangreichen Fachgespräche im Rahmen des Workshops haben den Experten beider Seiten geholfen, festzustellen, welche Anforderungen ESA an die anwendungsnahe Forschung am neuen Teilchenbeschleuniger heute hat und auch in Zukunft entwickeln könnte.