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N° 29–2010: ESA und Kanada erneuern Partnerschaft bei der Weltraumforschung und -technologie

15 December 2010

Der Generaldirektor der ESA, Jean-Jacques Dordain, und der Präsident der kanadischen Raumfahrtagentur, Steve MacLean, haben heute ein neues Kooperationsabkommen unterzeichnet, durch das die Partner¬schaft zwischen der ESA und Kanada um weitere 10 Jahre bis 2020 verlängert wird.

Diese Partnerschaft begann vor 30 Jahren und hat zahlreiche erfolgreiche Weltraumprojekte hervorgebracht. Nun soll auf den gemeinsamen Interessen der ESA und Kanadas aufgebaut werden, wobei weltraumtechnische Anwendungen den Schwerpunkt bilden sollen.

Die bisherige Zusammenarbeit zwischen der ESA und Kanada erstreckte sich auf die Bereiche Telekommunikation mit Olympus, Artemis und der fortgeschrittenen Forschung zu Telekommunika¬tionssystemen (ARTES), Erdbeobachtung mit ERS, Envisat und der globalen Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (GMES), Navigation, darunter Galileo, und zugehörige Technologien, etwa das Allgemeine Programm für Begleitende Technologie.

Die Vorteile der Beziehungen zwischen den beiden Partnern gehen über eine gute Zusammenarbeit zwischen zwei Weltraumorganisa¬tionen hinaus. Europäische und kanadische Unternehmen haben solide Allianzen gebildet, wodurch sich Möglichkeiten zur Bildung gemeinsamer Teams sowie neue Marktchancen ergeben.

Auch bei den Wissenschaftlern und im Hochschulwesen sind enge Beziehungen entstanden, die beispielsweise eine Zusammenarbeit beim Einsatz der Internationalen Raumstation und die laufenden Beratungen über die Nutzung weltraumgestützter Daten und Dienste für die Arktis ermöglicht haben.

Ferner spielen sowohl die ESA als auch Kanada eine aktive Rolle auf multilateraler bzw. globaler Ebene. Sie stellen zwei der fünf Partner bei der Internationalen Raumstation und sind Schlüsselakteure bei der internationalen Charta zum Katastrophenmanagement, im Ausschuss für Erdbeobachtungssatelliten (CEOS) und im globalen System der Erdbeobachtungssysteme (GEOSS).

Die Partnerschaft reicht zum Beginn des europäischen Weltraum¬programms zurück. Anfang der 70er Jahre arbeiteten die ESA und Kanada im Telekommunikationssektor zusammen und entwickelten gemeinsam den Kommunikationstechnologiesatelliten.

Nach diesem Erfolg wurde die Zusammenarbeit ausgeweitet. 1979 wurde das erste Kooperationsabkommen zwischen der ESA und der Regierung Kanadas unterzeichnet. Seither ist Kanada ein eng mit der ESA kooperierender Staat, was ihm die Möglichkeit gibt, als Teilnehmerstaat zu Programmen der ESA beizutragen.

Bei diesem Kooperationsabkommen handelt es sich um das fünfte aufeinanderfolgende Abkommen zwischen der ESA und Kanada. „Mit der heutigen Unterzeichnung schlagen wir ein neues Kapitel auf, das Gelegenheiten für kanadische Beiträge zu ESA-Programmen und ESA-Beiträge zu kanadischen Programmen bietet“, sagte Jean-Jacques Dordain. „Hierdurch entsteht eine noch stabilere Brücke über den Atlantik, die uns die gegenseitige Nutzung unserer jeweiligen Stärken und Fachkenntnisse bei gleichzeitiger Berück¬sichtigung unserer jeweiligen weiteren Entwicklung ermöglicht.“

Dordains kanadischer Amtskollege Steve MacLean äußerte sich ebenfalls positiv zu dem neuen Abkommen: „Dank dieses neuen Kooperationsabkommens über 10 Jahre kann Kanada auch künftig sein wissenschaftliches und technisches Know-how für die Weiter¬entwicklung des Know-hows in der Raumfahrt und den Ausbau unserer Beziehungen zugunsten der gemeinsamen Interessen und Prioritäten unserer Weltraumprogramme einsetzen.“

Die kanadische Raumfahrtagentur

Die kanadische Raumfahrtagentur (Canadian Space Agency, CSA) wurde 1989 gegründet. Sie koordiniert im Auftrag der kanadischen Regierung sämtliche zivilen raumfahrtpolitischen Maßnahmen und Programme. Die Ressourcen und Tätigkeiten der CSA konzentrieren sich auf vier zentrale Bereiche: Erdbeobachtung, Weltraum¬wissenschaft und Exploration, Satellitenkommunikation und Erfassung der Weltraumlage und Bildung. Die Durchführung der Tätigkeiten der CSA erfolgt in drei Hauptgeschäftsfeldern: der Nutzung des Weltraums, die auf den Bedarf der Ministerien ausgerichtet ist, der Exploration des Weltraums, mit der der kanadische Wissenschafts- und Technologiesektor für künftige internationale Weltraumexplorationsmissionen in Stellung gebracht wird, und der Weltraumwissenschaft und technologie, wo Synergien und Kapazitäten im Hochschulwesen, in der Industrie und in der Regierung geschaffen werden, um dem gegenwärtigen und künftigen Bedarf von Kanadas Weltraumprogramm entsprechen zu können. Durch die Unterstützung internationaler Zusammenarbeit fördert die CSA erstklassige wissenschaftliche Forschung und industrielle Entwicklung zum Nutzen der Menschheit.

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