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N° 36–2013: Einladung zur Live-Übertragung des Starts der ESA-Erdmagnetfeldmission Swarm

7 November 2013

Die ESA-Mission Swarm ist bereit für ihren am 22. November um 13.02 Uhr MEZ vorgesehenen Start an Bord eines russischen Rockot-Trägers vom Kosmodrom Plessezk. Ziel dieser Dreisatellitenmission ist die Gewinnung neuer Einblicke in einen der geheimnisvollsten Aspekte unseres Planeten: sein Magnetfeld.

Die Medien sind eingeladen, den Start via ESA TV oder auf der Webseite der ESA mitzuverfolgen oder an der Hauptveranstaltung zum Start im Europäischen Raumflugkontrollzentrum der ESA (ESOC) in Darmstadt teilzunehmen.

Das Magnetfeld schützt unseren Planeten vor kosmischer Strahlung und vor dem Beschuss durch geladene Teilchen in Sonnenstürmen. Ohne diesen Schutzschild würde die Atmosphäre in der uns bekannten Form nicht existieren, womit Leben auf der Erde praktisch unmöglich wäre.

Heftige Sonnenstürme können zu Strom- und Kommunikationsausfällen führen und die Erde umkreisende Satelliten beschädigen. Eine sichtbare Darstellung dessen, was passiert, wenn geladene Teilchen mit Atomen und Molekülen in den oberen Atmosphärenschichten kollidieren, sind Wellen grünen Lichts am Himmel über den Polregionen, die Polarlichter.

Das Magnetfeld der Erde ist in ständiger Bewegung. Dabei ändert der magnetische Norden seine Position, und alle paar Hunderttausend Jahre wechselt die Polarität, so dass eine Kompassnadel nach Süden statt nach Norden zeigen würde. Auch die Stärke des Magnetfelds ändert sich regelmäßig, und derzeit sind Zeichen einer erheblichen Schwächung zu erkennen.

Durch die Analyse der verschiedenen Eigenschaften des Magnetfelds wird die Mission neue Erkenntnisse über zahlreiche natürliche Prozesse von Vorgängen tief im Innern der Erde bis zu dem von der Sonnenaktivität verursachten Weltraumwetter liefern. Diese Informationen wiederum werden bei der Suche nach den Ursachen der Schwächung des Magnetfelds helfen.

Die Messungen von Swarm werden außerdem dazu dienen, die Genauigkeit von Navigationssystemen wie etwa den auf Satelliten mitgeführten zu erhöhen. Dies soll zur Verbesserung der Vorhersage von Erdbeben und der Effizienz von Bohrungen nach Bodenschätzen beitragen.

Swarm ist nach GOCE, SMOS und CryoSat die vierte Erdforschungsmission der ESA.

Bei ihren Beobachtungen des Erdmagnetfelds wird sie auf die Daten der im Jahr 2000 gestarteten und nach wie vor laufenden ESA-Wissenschaftsmission Cluster zurückgreifen können. Diese erforscht die Bedingungen innerhalb der Magnetosphäre der Erde und ihre Interaktion mit den geladenen Teilchen im Sonnenwind und verwendet vier Satelliten zu deren dreidimensionaler Kartierung in verschiedenen Maßstäben.

Die Cluster-Satelliten befinden sich in 10 000 km Entfernung von der Erde und liefern somit den Swarm-Satelliten auf ihren Einsatzbahnen in Höhen von bis zu 530 km zusätzliche Messungen.

Live-Übertragung

Der Start wird über Satellit live übertragen (die Einzelheiten werden auf http://television.esa.int bekanntgegeben) und kann auch auf der Webseite der ESA unter www.esa.int als Web-Stream mitverfolgt werden.

Über besondere Feeds vom Kosmodrom Plessezk vor dem Start bietet ESA TV Rundfunkanstalten ausführliches Material über die Swarm-Mission und ihre Vorbereitung sowie eine Live-Übertragung des Starts. Unter http://television.esa.int können die Rundfunkanstalten die neuesten Informationen abrufen.

Neueste hochauflösende Aufnahmen stehen nach entsprechender Registrierung auf der für professionelle Zwecke eingerichteten Fotodatenbank der ESA (http://www.esa‑photolibrary.com) zur Verfügung.

Fragen der Medien zu diesen Aufnahmen können an folgende E‑Mail-Adresse gesendet werden: esa.photolibrary@esa.int.

Die neuesten Meldungen und Informationen zu dieser innovativen Mission sind unter www.esa.int/swarm erhältlich.

Programm im ESOC

11.00 Uhr bis 11.45 Uhr:Einlass

11.45 Uhr bis 13.10 Uhr:

  • Begrüßungsansprachen durch ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain und den ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, Prof. Volker Liebig
  • Vorträge europäischer Fachleute zur Entwicklung der Satelliten, zum Magnetfeld der Erde und zu ihren Erwartungen an die Swarm-Mission
  • Live-Übertragung des Starts vom russischen Kosmodrom Plessezk und aus dem Kontrollraum der ESA
  • Der Start ist für 13.02 Uhr MEZ vorgesehen

13.10 Uhr bis 14.25 Uhr:Mittagessen und Interviewgelegenheiten

14.25 Uhr bis 14.50 Uhr:Live-Übertragung der Abtrennung der Satelliten und des Empfangs erster Signale

 

Anmeldung der Medienvertreter

Vertreter der Medien werden gebeten, sich bis spätestens 15. November unter http://www.esa.int/Swarm_Launch_Event anzumelden.

Etwaige kurzfristige Änderungen am Starttermin werden als aufgezeichnete Meldung unter +49 (0)6151 90 2609 und auf unserer Webseite unter http://www.esa.int/Our_Activities/Observing_the_Earth/Swarm bekanntgegeben.

Informationen über die Anfahrt zum ESOC sind unter www.esa.int/esoc abrufbar.

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Europas Tor zum Weltraum, ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und anderswo zugutekommen.

Die ESA hat 20 Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich. Davon sind 18 auch Mitgliedstaaten der EU.

Im Rahmen von Kooperationsabkommen unterhält die ESA Beziehungen zu acht anderen EU-Mitgliedstaaten. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Darüber hinaus arbeitet die ESA mit der EU zusammen, um die Programme Galileo und Copernicus zu verwirklichen.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen.

Die ESA entwickelt Raumfahrzeugträger, Satelliten und Bodenanlagen, um sicherzustellen, dass Europa bei Raumfahrtvorhaben weltweit an der Spitze bleibt.

Sie startet Erdbeobachtungs-, Navigations-, Telekommunikations- und Astronomiesatelliten, schickt Raumsonden in entlegene Regionen des Sonnensystems und beteiligt sich an der bemannten Exploration des Weltraums.

For further information:

ESA-Referat Medienbeziehungen – Kommunikationsabteilung

Email: media@esa.int

Tel: +33 (0)1 53 69 72 99