Die Internationale Raumstation ISS
„Trotz dieses sehr gedrängten Arbeitsplanes, den man jeden Tag zu absolvieren hat, findet man sehr schnell einen Modus, in dem man einfach abends sagt, „Ok, jetzt schalten wir ab und entspannen wir uns.“ Das ist natürlich nicht jeden Tag ohne weiteres möglich, manchmal geht die Arbeit bis in die Nacht weil man schauen muss, dass man mit seinem Pensum fertig wird. Umso wichtiger ist es eben, dass man die Fähigkeit besitzt zu sagen, „So, und jetzt habe ich – und wenn es nur 5 Minuten sind – diese kurze Zeit, um mich einfach mal zu entspannen und diesen ganzen Druck, der sich im Laufe des Tages aufgebaut hat loszuwerden.“ Unter Umständen hört man dann seine Lieblingsmusik oder hängt sich vor ein Fenster und genießt einfach mal für ein paar Minuten den Ausblick. Das ist einfach wichtig, dieses Umschalten von der normalen Arbeitsroutine in diesen Modus, in dem man sich wieder auflädt. Es gibt an Bord der ISS 3 Kajüten, so dass eigentlich jeder einen ganz kleinen Raum hat. Die Grundfläche ist zwar nicht mehr als 1 Quadratmeter, aber immerhin ist es eine kleine Ecke mit seinen Bildern, seinem Schlafsack an der Wand und in dem man so ein bisschen seine Privatsphäre hat. Da kann man auch die Tür zumachen und einfach mal für sich sein.“
Thomas Reiter, deutscher Astronaut der europäischen Weltraumorganisation ESA