COROT- Europas Planetenjäger

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11 Januar 2007

Am 27. Dezember 2006 begann mit dem Start der europäischen Raumsonde COROT ein neues Zeitalter bei der Suche nach Planeten, die weit außerhalb unseres Sonnensystems liegen. COROT wurde um 15:23 MEZ vom kasachischen Kosmodrom Baikonur aus mit einer neuen Version der Sojus-Trägerrakete ins All geschossen. 50 Minuten später hatte der 630 kg schwere Satellit eine ideale polare Umlaufbahn 900 km über der Erde erreicht.

Seitdem sind das 30-cm-Teleskop und die hochempfindliche Kamera des Satelliten im Einsatz, um „Sternenbeben“ zu untersuchen und nach neuen Welten zu forschen. Hierzu erfasst COROT das schwache Licht von 120.000 Sternen und sendet es an eine spezielle Kamera, die aus zwei Teilen besteht.

Planet transit in front of a star

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Die eine Hälfte der Kamera soll ferne Planeten entdecken. Dazu wird aufgezeichnet, wie die Helligkeit eines Sterns geringfügig abnimmt, wenn sich ein Planet vor ihn schiebt. Viele der Objekte, die COROT entdeckt hat, sind so genannte „Hot Jupiters“ (Gasriesen), die in sehr geringem Abstand um ihren Stern kreisen. Aber auch auf einige „Super-Erden“ ist COROT gestoßen. Diese Gesteinsplaneten sind nur wenige Male größer als die Erde. Mit einem Durchmesser, der nicht einmal das Zweifache des Durchmessers der Erde erreicht, war COROT-7b der kleinste aller bisher entdeckten Exoplaneten.

Die andere Hälfte der Kamera ist in der Lage, winzige Änderungen in der Lichtaussendung eines Sterns zu erkennen. Diese werden von Schallwellen verursacht, die über seine Oberfläche ziehen. Sie ähneln Erdbebenwellen auf der Erde, und von ihnen können die Wissenschafter einiges über die Bedingungen lernen, die innerhalb der einzelnen Sterne herrschen. Ähnliche Untersuchungen der Sonne wurden bereits im Rahmen der SOHO-Mission der ESA durchgeführt.

Sind wir alleine im Weltall?