Abheben in Südamerika

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Seit 30 Jahren finden alle Starts europäischer Raketen im südamerikanischen Kourou statt. Warum aber hat sich Europa einen Weltraumbahnhof auf der anderen Seite der Erdkugel ausgesucht?

Die Suche nach einem geeigneten Ort begann in den 1960-er Jahren, als Frankreich seine Startbasis in der Wüste Algeriens aufgeben musste.

Die französische Weltraumorganisation entschied sich schließlich für einen Küstenstrich am Rande des Urwalds in Französisch-Guayana. Die neue Basis lag in der Nähe eines Fischerdorfs namens Kourou und unweit einer alten Gefängnissiedlung auf der 'Teufelsinsel' Devil's Island. Tausende von Kilometern trennen Kourou von Europa, und die gesamte Basis musste dort aus dem Nichts erbaut werden. Trotzdem bot der Ort drei ausschlaggebende Vorteile.

Die Starts würden weit entfernt von großen bebauten Gebieten stattfinden. Die Raketen würden über dem offenen Meer sicher in Richtung Norden oder Osten abgeschossen werden. Ausgebrannte Raketenstufen würden in den Ozean fallen, wo sie kaum eine Gefahr darstellen. Noch dazu würden Satelliten problemlos auf polare als auch äquatoriale Bahnen gesendet werden können.

Außerdem liegt Europas Weltraumbahnhof sehr nahe am Äquator. Aufgrund der schnelleren Erddrehung am Äquator wirkt dort eine Schleuderkraft, die jeder in der Nähe gestarteten Rakete einen „kostenlosen” Zusatzschub von 1.650 km/h ostwärts schenkt.

Zuletzt geändert 12 Oktober 2011

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