Cassini-Huygens

Einschwenkmanöver in den Saturn-Orbit

Access the image

Die Cassini-Huygens-Mission, an der die ESA, NASA und die italienische Weltraumagentur beteiligt sind, hat viele unserer Vorstellungen des Saturnsystems verändert. Die Mission wurde im Oktober 1997 von Florida aus gestartet und brauchte für ihren fast 3,5 Milliarden Kilometer langen Weg zum Saturn beinahe sieben Jahre. Der 5,6 Tonnen schwere Koloss bestand aus zwei Teilen: dem Orbiter Cassini und der Raumsonde Huygens.

Kein Raumschiff vor Cassini-Huygens hat je den Saturn umkreist. An Bord befinden sich zwölf Experimente. Seit das Raumschiff am 1. Juli 2004 den Saturn erreicht hat, sendet es uns unzählige neue Informationen über den Saturn, seine Ringe, seine Monde und sein Magnetfeld.

Ursprünglich war Cassini-Huygens als eine vierjährige Mission geplant, war aber dann so erfolgreich, dass sie bis mindestens 2017 verlängert wurde. Das Gespann ist an sieben der größeren natürlichen Satelliten einschließlich dem riesigen Titan vorbeigeflogen, der größer ist als der Planet Merkur. Den Titan hat der Orbiter mehr als 70-mal passiert. In einem Abstand von 880 km zu diesem Mond hat er die orangefarbenen Wolken und die stickstoffreiche Atmosphäre des Titans untersucht und mithilfe eines speziellen Radars dessen Oberfläche abgebildet.

An Weihnachten 2004 trennte sich Huygens von Cassini ab und trat drei Wochen später mit voller Wucht in die dicke Atmosphäre des Titan ein. Damit wurde sie zur ersten Sonde, die auf die Oberfläche eines Planetensatelliten (außer dem Mond) herabsank. Die mit einem Hitzeschild geschützte Sonde verlangsamte ihren Flug in nur drei Minuten von 18.000 auf 1.400 km/h. Bald darauf öffnete sich ein großer Fallschirm. In einer Höhe von ungefähr 160 km fing die Raumsonde dann an, Bilder aufzunehmen und die Atmosphäre zu untersuchen. Mehr als zwei Stunden lang empfing und speicherte das über der Sonde fliegende Mutterschiff Cassini Daten von Huygens.

Die Bilder und anderen Informationen, die ihre sechs Instrumente an uns übertrugen, gaben uns erstmals Aufschluss über die wirkliche Beschaffenheit des orangefarbenen Mondes. Huygens landete in einem trockenen, mit kleinem Eisgeröll übersäten Flussbett.

Zuletzt geändert 11 Januar 2011

 Links