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Science & Exploration

N° 16–2023: Die ESA-Raumsonde Juice hebt ab, um die Geheimnisse der Eismonde des Jupiters zu erforschen

14 April 2023

Der Jupiter Icy Moons Explorer (Juice) der ESA ist am 14. April um 14:14 Uhr MESZ vom Europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana gestartet. Der erfolgreiche Start markiert den Beginn einer ambitionierten Reise, die das Ziel hat, die Geheimnisse der Ozeanwelten rund um den Riesenplaneten Jupiter zu lüften.

Nach dem Start und der Abtrennung von der Rakete bestätigte das Europäische Raumflugkontrollzentrum (ESOC) der ESA in Darmstadt um 15:04 MESZ den Empfang eines Signals über die Bodenstation New Norcia in Australien. Um 15:33 Uhr MESZ entfalteten sich die 27 Meter langen Solarzellen und nahmen ihre charakteristische Kreuzform an, sodass das Raumschiff die Reise bis ins äußere Sonnensystem antreten konnte.

„Die ESA und ihre internationalen Partner haben den Weg zum Jupiter angetreten“, so ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher. „Der spektakuläre Start von Juice wird begleitet von der Vision und dem Ehrgeiz der Pioniere, die die Mission vor Jahrzehnten konzipiert haben, dem Können und der Leidenschaft aller, die am Bau dieses unglaublichen Fluggeräts beteiligt waren, sowie von der der Tatkraft unseres Flugbetriebsteams und der Neugier der weltweiten Wissenschaftsgemeinde. Gemeinsam arbeiten wir daran, die Grenzen von Wissenschaft und Forschung zu verschieben, um Antworten auf die größten Fragen der Menschheit zu finden.“

„Unter der Führung der ESA sowie den Anstrengungen und dem Engagement hunderter europäischer Unternehmen und wissenschaftlicher Einrichtungen ist die Juice-Mission nun Wirklichkeit geworden“, führt Giuseppe Sarri, ESA-Projektleiter von Juice, aus. „Gemeinsam mit unseren Partnern NASA, der Japanischen Weltraumerforschungsbehörde JAXA und der israelischen Weltraumbehörde ISA, die ebenfalls Hardware oder wissenschaftliche Instrumente beigesteuert haben, haben wir diesen lang erwarteten Meilenstein, den Start von Juice, erreicht.“

Von Galileo zu Juice

Jupiter, der so hell am Nachthimmel leuchtet, hat schon auf unsere Vorfahren eine große Faszination ausgeübt. Der Astronom Galileo Galilei rückte Jupiter im Jahr 1610 ins Blickfeld, als er den Planeten zum ersten Mal durch ein Teleskop beobachtete und die ihn umkreisenden Monde entdeckte.

In früheren Jupitermissionen hat man herausgefunden, dass sich unter der Oberfläche von drei der größten Monde des Jupiters – Europa, Ganymed und Kallisto – Wasservorkommen befinden, die weitaus größer sind als die der Ozeane der Erde. Diese Monde von der Größe eines Planeten bieten uns spannende Hinweise darauf, dass Voraussetzungen für Leben auch außerhalb unseres „Pale Blue Dot“ existieren könnten, und Juice ist in der Lage, uns der Antwort auf diese brennende Frage einen Schritt näher zu bringen.

„Heute haben wir eine Reihe hochmoderner wissenschaftlicher Instrumente auf die Reise zu den Monden des Jupiters geschickt, die uns einen hervorragenden Blick aus nächster Nähe ermöglichen werden, welcher für frühere Generationen unvorstellbar gewesen wäre“, erläutert Carole Mundell, ESA-Direktorin für Wissenschaft.

„Der riesige Datenschatz, der mit Juice erfasst werden kann, wird es der Wissenschaftsgemeinde weltweit ermöglichen, die Geheimnisse des Jupitersystems zu lüften, die Beschaffenheit und die Bewohnbarkeit von Ozeanen in anderen Welten zu erforschen und Fragen zu beantworten, die von künftigen Generationen von Wissenschaftler:innen noch nicht gestellt wurden.“ 

Weiter erforschen

Juice ist die letzte wissenschaftliche ESA-Raumfahrtmission, die mit einer Ariane 5 gestartet wurde, und markiert somit das Ende einer langen Tradition, die bis in das Jahr 1999 zurückreicht.

„Dies ist ein großartiger Beweis für die Fähigkeit Europas, große Visionen zu entwickeln und erfolgreich zu verwirklichen“, so Daniel Neuenschwander, ESA-Direktor für Raumfahrzeugträger. „Wir können stolz auf die Ariane 5 sein, weil sie Missionen wie Juice ermöglicht und einen so hohen Standard für unsere neue Generation von Trägersystemen gesetzt hat.“

In den nächsten zweieinhalb Wochen wird Juice die verschiedenen Antennen und Geräteausleger, die sie an Bord hat und mit denen die Umgebung des Jupiters und der Untergrund der Eismonde untersucht werden soll, ausfahren.

In einer achtjährigen Reise mit vier Vorbeiflügen mit Schwerkraftumlenkung an Erde und Venus wird die Sonde in Richtung des äußeren Sonnensystems katapultiert.

„Hunderte Millionen Kilometer von der Erde entfernt und einzig angetrieben durch das Sonnenlicht werden wir Juice durch 35 Vorbeiflüge an den Ozeanmonden des Jupiters steuern, um die notwendigen Daten zu sammeln, mit denen Wissenschaftler:innen diesen faszinierenden Ziele näher kommen als je zuvor“, sagt Ignacio Tanco, Spacecraft Operations Manager von Juice.

Um eine so komplexe Strecke aus einer so großen Entfernung zu fliegen – und vor allem, um die wertvollen Daten von Juice nach Hause zu schicken – sind präzise Navigationstechniken gefragt, die sich auf die ESA-Weltraumantennen in Spanien, Argentinien und Australien stützen, welche alle vom ESOC aus ferngesteuert werden.

„Die wissenschaftlichen Schätze, die wir dafür erhalten, werden zweifellos weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis unseres Sonnensystems haben und Aufschluss darüber geben, ob es möglicherweise bewohnbare Orte jenseits der Erde gibt – und zwar nicht nur in unserer eigenen kosmischen Nachbarschaft, sondern auch weit darüber hinaus in der riesigen Zahl von Exoplanetensystemen, die in unserem Universum zu finden sind“, führt Olivier Witasse, ESA-Projektwissenschaftler für Juice, aus. „Dieses Wissen wiederum wird die Menschheit enorm bereichern, da wir mehr über uns selbst, unsere Ursprünge und unseren Platz im Universum erfahren.“

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Über die Europäische Weltraumorganisation

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist das Tor Europas zum Weltraum.

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Die ESA hat eine formelle Zusammenarbeit mit vier Mitgliedstaaten der EU aufgebaut. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU bei der Verwirklichung der Programme Galileo und Copernicus und mit Eumetsat bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen zusammen. 

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