Ölpest
Für die natürlichen Ölaustritte sowie die vom Menschen verursachten Ölteppiche ist ein Programm der regelmäßigen Überwachung erforderlich. Lufterkundungen über große Gebiete (z.B. das Mittelmeer), um das Vorhandensein von Öl festzustellen, sind auf die Zeit mit Tageslicht und guten Wetterbedingungen beschränkt. Im Mittelmeer herrscht reger Schiffsverkehr, da es einen Zugang auf dem Meeresweg zum Mittleren Osten (und dem Suezkanal), dem Schwarzen Meer und Südeuropa verschafft. Einen Großteil dieses Verkehrs machen Öltanker aus. Das Ergebnis dieses hohen Verkehrsaufkommens ist ein großes Verschmutzungsrisiko oder gar Umweltkatastrophen. Diese werden noch durch die Tatsache, dass das Mittelmeer ein praktisch geschlossenes Meer ist, verschlimmert, denn so können die Schadstoffe nicht über größere Flächen durch Ozeanströmungen verdünnt werden. Die Überwachung der Ölverschmutzung im Mittelmeer erfolgt normalerweise durch Flugzeuge oder Schiffe. Dies ist kostenaufwendig und nur begrenzt möglich, da diese Hilfsmittel nur beschränkt zur Verfügung stehen. Satellitenbilder können eine beträchtliche Hilfe auf diesem Gebiet bieten, indem mutmaßliche großflächige Austritte erkannt und dann die Luftüberwachungen zur präzisen Beobachtung spezifischer Orte koordiniert werden können.
Das satellitegestützte Radar, das Aufnahmen unabhängig vom Wetter und den Lichtbedingungen machen kann, ist ein hervorragendes Werkzeug, das in der Lage ist, Öl auf Wasseroberflächen zu entdecken. Diese Instrument ist heute das effektivste Mittel zur Überwachung der Ölverschmutzung. Ölteppiche erscheinen als dunkle Flecken auf den Radar-Bildern. Grund dazu ist die glättende Wirkung des Öls auf die Meereswellen. Dadurch wird die Rückstreuung des Signals zum Radar hin stark gehindert. Ein solches Instrument befindet sich derzeit an Bord des ERS-1, ERS-2 und Envisat-Satelliten der Europäischen Weltraumorganisation ESA, auf dem japanischen JERS-1-Satelliten sowie dem kanadischen RADARSAT-Satelliten. Last update: 1 Juli 2013
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