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 ESA-Flugdirektor Hervé Côme
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Countdown für MetOp-C

01/11/2018 720 views 5 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Seit Monaten bereiten sich die Mitarbeiter des Kontrollzentrums der ESA in Darmstadt auf den Start von MetOp-C in der nächsten Woche vor. Es handelt sich dabei um den letzten Vertreter der derzeitigen Wettersatelliten, die qualitativ hochwertige Daten für die Wettervorhersage und die Klimaüberwachung aus der polaren Umlaufbahn liefern.

Bei diesem Gemeinschaftsprojekt der ESA und Eumetsat, der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten, ist die ESA für den Bau der Satelliten und deren Positionierung in der Umlaufbahn verantwortlich. Von Darmstadt aus wird diese sogenannte LEOP-Phase (Launch And Early Orbit Phase) durchgeführt, die etwa 3 Tage in Anspruch nehmen wird. Eumetsat übernimmt dann den Betrieb des Satelliten, sobald er in der Umlaufbahn ist und ist für die Verarbeitung und Distribution der Daten verantwortlich.

MetOp für eine bessere Wettervorhersage
MetOp für eine bessere Wettervorhersage

Die MetOp-Serie optimiert die Wettervorhersage nicht zuletzt durch die Möglichkeit, die Temperatur und Feuchtigkeit aus einer relativ niedrigen Umlaufbahn von 800 Kilometern Höhe zu erfassen.

„Diese Klima- und Wettersatelliten in niedriger Umlaufbahn sind in der Lage, Bilder unseres Planeten in bisher unerreichter Detailtiefe zu machen. Wir freuen uns, Eumetsat dabei zu unterstützen, sie in den Weltraum zu befördern", sagt Paolo Ferri, Leiter der Mission Operations der ESA.

MetOp-C soll am Mittwoch, den 7. November, um 01:47 Uhr MEZ mit einer Sojus-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, starten.

Etwa eine Stunde später wird sich der Satellit von der Sojus-Oberstufe trennen und das Kontrollzentrum der ESA die Steuerung des Satelliten übernehmen.

Hauptkontrollraum der ESA in Darmstadt
Hauptkontrollraum der ESA in Darmstadt

Wie bei jedem Start arbeiten Experten aus verschiedenen Bereichen in einem zusammen, darunter das Flugkontrollteam, Flugdynamik-Experten, Ingenieure des Bodenstationsnetzwerks und Software-Spezialisten, um das Raumfahrzeug in den Orbit zu begleiten.

Das Spezialistenteam des Europäischen Satellitenkontrollzentrums führt den Satelliten durch die ersten drei kritischen Tage. Es stellt sicher, dass der Satellit nach dem Start voll funktionsfähig ist. Sie werden Kommandos an MetOp-C schicken, um verschiedene Flugsysteme zu aktivieren,  die Kommunikations- und Kontrollsysteme konfigurieren und den Satelliten in seine endgültige Umlaufbahn bringen.

Von einem Pol zum anderen
Von einem Pol zum anderen

Ähnlich wie die Vorgängersatelliten in der Umlaufbahn, verfügt auch die jüngste MetOp über eine Vielzahl an Instrumenten, um die globale Atmosphäre, die Ozeane und Kontinente zu beobachten.

Stéfane Carlier, ESA-Projektmanager für MetOp-C, erklärte: "Wir haben hier in Kourou den Satelliten für seinen großen Tag vorbereitet. Er ist in die Sojus-Rakete eingekapselt. Wir müssen uns nun von dem letzten Satelliten der MetOp-Familie verabschieden, die einige von uns viele Jahre begleitet hat."

„Die Experten von ESA, Eumetsat, Arianespace und Airbus arbeiten zusammen, um einen reibungslosen Start in der nächsten Woche zu gewährleisten und sicherzustellen, dass MetOp-C essentielle Daten für die Wettervorhersage liefert, auf die wir alle angewiesen sind."

Das Missionsteam übt für die kritischen Tage

Antenne in Korou
Antenne in Korou

Das Team hat sich monatelang vorbereitet. Sie haben jeden Schritt im Flugplan in einer Reihe von Simulationen geübt, um sicherzustellen, dass sie auf jede mögliche Notfallsituation reagieren können.

„Auch wenn ich bereits an den letzten beiden MetOp-Starts beteiligt war, sind diese ersten Tage im All eine nervenaufreibende Zeit", erklärt Flight Operations Director Hervé Côme.

"Nach dem monatelangen Training und unserer Teamarbeit sollte es keine Überraschung geben, aber falls doch, werden wir auf jeden Fall bereit sein."

Bereit für die Übergabe

Wenn alles nach Plan läuft, übergibt das Kontrollzentrum der ESA in Darmstadt 72 Stunden nach dem Start die Kontrolle über MetOp-C an Eumetsat.

Mit dem ersten Signal von MetOp-C wird etwa 60 Minuten nach dem Start, von der Bodenstation in Yatharagga, Australien, gerechnet.

Sechs Bodenstationen auf der ganzen Welt werden den Satelliten im Auge behalten, darunter die ESA-Station in Kourou, die Teil des globalen Estrack-Netzes der ESA ist.

Folgen Sie den Live-Updates während des MetOp-C-Starts über @ESAOperations auf Twitter.

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