Am 30. Juni ist Tag der Asteroiden!

Die ESA interessiert sich sehr für Asteroiden!

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Vor 110 Jahren, am 30. Juni 1908 trat ein Asteroid mit 40 m Durchmesser in die Erdatmosphäre ein und zerfiel explosionsartig über einer sibirischen Region namens Tunguska. Diese ist zum Glück äußerst abgelegen, daher geht man davon aus, dass es keine Toten gegeben hat. Allerdings knickte die Explosion 80 Millionen Bäume um wie Zahnstocher – zusammen ergibt das ein Gebiet von etwa der Größe des Saarlands. Damit ist das sogenannte Tunguska-Ereignis der größte Einschlag, den es in jüngster Vergangenheit auf der Erde gegeben hat. Und zum Gedenken an dieses Ereignis begeht die Weltgemeinschaft an jedem 30. Juni den Tag der Asteroiden.

Der Asteroidentag bietet eine hervorragende Gelegenheit, genauer über diese Felsen im Weltall nachzudenken – und darüber, wie sie uns nützen oder schaden können. Seit 2009 engagiert sich die ESA in Programmen zum Aufspüren von Asteroiden und Kometen mit Risikopotenzial. Für sie wurde der Begriff „erdnahe Objekte“ geprägt, denn ihre Umlaufbahnen bringen Sie in die Nähe der Erde und so besteht Kollisionsgefahr.

Das Foto zeigt umgestürzte Bäume nach der Explosion des Asteroiden über Tunguska im Jahr 1908

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Derzeit entwickelt die ESA Teleskope weiter, damit sie große Gebiete unseres Himmels alle 48 Stunden komplett absuchen können. Etwaige erdnahe Objekte werden wir so besser aufspüren können. Außerdem bietet die ESA Astronomen aus aller Welt in einem Programm namens „Space Situational Awareness“ die Chance, sich zu vernetzen, denn je mehr Augen und Teleskope nach erdnahen Objekten Ausschau halten, desto besser!

Die ESA arbeitet auch an Schutzmaßnahmen für den Fall, dass uns ein erdnahes Objekt zu nahe kommen sollte. Diese Mission namens „Hera“, soll 2023 starten, um zu erforschen, wie sich die Laufbahn des Asteroiden Didymos ändert, wenn eine Sonde auf ihm einschlägt. Daraus werden wir ableiten, wie wir Asteroiden abfälschen können, die auf Kollisionskurs mit der Erde sind.

Allerdings sind nicht alle Asteroiden gefährlich. Manchmal können sie auch nützlich sein, denn sie enthalten Materialien und Ressourcen, die wir eines Tages vielleicht „ernten“ und für uns hier auf der Erde oder bei Missionen in die Tiefen des Weltalls gebrauchen können. Asteroiden zeigen uns auch, welche Bedingungen im Weltraum vor langer Zeit einmal herrschten, als das Sonnensystem noch sehr jung war.

Jedes Jahr werden die Aktivitäten zum Asteroidentag weltweit live ausgestrahlt; ein volles Programm mit Astronauten, Rockstars und Wissenschaftlern. Es werden auch clevere Ideen vorgestellt, wie sich erdnahe Objekte aus der Erdumlaufbahn entfernen lassen könnten. Am Internationalen Tag der Asteroiden finden jedes Jahr Hunderte Events statt und bisher haben schon 78 Länder Konzerte, Workshops, Vorlesungen und vieles mehr veranstaltet.

2013 trat ein kleiner Asteroid über dem russischen Bezirk Tscheljabinsk in die Erdatmosphäre ein

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Würdest du auch gern mit einer Aktion am Tag der Asteroiden teilnehmen? Welche tollen Ideen hast du?

Schon gewusst? Als der Tunguska-Asteroid explodierte, war er mehr als 100.000 km/h schnell!

Zuletzt geändert 01 Juni 2023